Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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und den Leuten des Klosters. Als aber der Abbt durch Vor¬ 
legung der Urkunden den Bischof von den Gerechtsamen deS 
Klosters überzeugt hatte, so untersagte dieser seinen Amtleuten 
alle ferneren Behelligungen.*) Eine Bestätigung der Mautfrei¬ 
heit zu Burghausen und Schärding verschaffte sich der thätige 
Abbt von den Herzogen von Bayern.**) 
Mit besonderer Gunst war dem Kloster der junge Albrecht 
von Oesterreich gewogen, wie sich erst im Verfolge zeigen wird. 
Hier möge nur angemerkt werden, daß er den Schutz des Klo¬ 
sters Wilhering seinem Hauptmanne ob der Ens, Reinprecht 
von Wallsec insbesondere und namentlich empfahl, und allen 
seinen Amtleuten verbot, von des Klosters »essenden Sachen« 
eine Gebür zu erheben. ***) Wegen des Gutes Eckendorf am 
Wagrain wurde Wilhering früher und später vielfältig ange¬ 
fochten , und alle Vorsichtsmaßregeln, welche angewendet wur¬ 
den, zeigten sich immer wieder unzulänglich. Obgleich die 
Herzoge Albrecht IV. und Wilhelm dem Landmarschall unter 
der Ens, Friedrich von Wallsee, den besondern Auftrag ertheilt 
hatten, das Kloster in seinem Besitze zu handhaben,****) so 
erlaubte sich dennoch Jobst von Hofkirchen allerlei Beschwerun¬ 
gen, indem er das Vogteirecht und die aus demselben hervor¬ 
gehenden Bezüge zu Eckendorf und auf dem Gute Zembleu an¬ 
sprach. *****) Der Abbt sah sich genöthigt, den Beistand des 
Herzogs anzurufen; der von Hofkirchen weigerte sich zu erschei¬ 
nen. Der Fürst saß eben in Linz zu Gericht, als des Klosters 
Anwalt vor ihm erschien und durch Ablesung der Urkunde Kai¬ 
ser Friedrich II. erhärtete, daß niemanden, den Landesfürsten 
ausgenommen, ein Vogteirecht auf den Gütern Wilherings 
zustehe. Nach dem einhelligen Spruche seiner Herren und 
Räthe erklärte Albrecht das Kloster frei von allen Ansprüchen 
seines Gegners, und trug Leupolden von Eckartsau auf, selbes 
*) v. Ebelsperg am 15. Jänner 1414. 
**) Ohne Ort —• am 2 7. Juni 1404. 
***) v. Wien am i. Mai 1423 und am 21. December 1426. (?) 
****) D. Wien am 11. und 25. Juni 1403. 
*****) Die Vogtei über Zembleu trug der Abbt am 1. März 1411 
bis zum Widerrufe auf Burkarten dem Truchscßcn zu Grub. 
» Geben an aller mann yaSoliangtag, daä ist der Suntag 
in den vier tagen in der vassten (Invocavit), «
	        
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