Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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terirtt vnd sollen yber 10000 daselbst beysammen sein. Herr 
Statthalter hatt wenig volck, darff dieselbigen nicht angreif¬ 
st«, biß daß volck auß Bayr, so noch heutt insöandtt kommen 
soll , vorhanden seye, jmmittelß Rottiren sich die Schellmen 
zusamben vnd haben albereitt anfgebotten biß auff Lintz 7^. . 
heutt kompt nvil'o, daß die Schellmen , so enthalb der Thonau 
sich Rottirtt, sollen oben bey Engellzell ybersetzen vnd wollen 
denen zu Peurbach zu hulffen kommen vnd sie entsetzen vnd 
daß Bayrische volck abtreiben. Jnmittelß sagtt man vnter den 
Pauren von Hauß zu Hauß an vnd wieder fast in allen Mark- 
tten vnd dafern Rottirungen, jubilaeu8 vbic^ue I^uibeianorurn. 
Ich habe etliche Soldatten von Herrn Reinhoffer begehrte, Sie 
haben aber selbst nicht, daß Sie die Stadtt Lintz besetzen kön- 
ten. Ich bringe itzo die privile^ia vnd furnembisten fachen 
auff Lintz . . . auf vnsere vnderthanen habe jch mich nichts zu 
verlassen . . . denn in Wahrheitt nulla fides apud subditos. 
CXXYI. 
Auszüge 
aus einem Berichte des Propstes zu Spital, Christoph Milleder, 
über das Betragen Karl's von Jörger im Garstenthgle. 
»Erstlichen hat Herr Karl Jörger Freiherr den 28. Decem¬ 
ber (1619) einen seinen Leibschützen zu mir neben nachbarlichen 
freundschaftlichen Gruß und Aviso, wie daß er gesunnen für 
sein Person sammt etlichen feinen und steyermarkischen Frauen¬ 
zimmern das Mittagmal im Stift einzunehmen, abgesandt, 
bei welchem Jörgerischen Leibschützen ich mich solche ansehnliche 
Herren und Frauen ihrem Stand nach zu tractiren, zumal bei 
uns ein Fasttag, und ich mit andern Victualien nicht versehen, 
ich auch mit einer Leibsschwachheit und theils obliegenden Ge¬ 
schäften beladen, hoch entschuldigt, gegen dem Erbieten, ihme 
Herrn Jörger in allen deme zu gelegener Zeit willfährig zu er¬ 
scheinen. Dessen ungeacht Herr Jörger des Boren mit seiner 
Relation nicht erwartet, sondern auf obbestimmten Tag mit 
sechzig Personen zu dem Stift Spital angelangt, die Por¬ 
ten, welche versperrt waren, mit Hacken und andern Instru¬ 
menten zu eröffnen de facto sich unterstehen wollen, auch mit 
Jnjuri und schmählichen Worten mir und meinen Leuten spött- 
lichen zugeredt. Hab, um mit Ruh und Fried zu seyn, ihme 
Herrn Jörger die Nothdurst an Speis und Trank vom Stift 
in die Lasern reichen müssen.« — 
Er kam am 10. Juni 1619 mit Erasmus von Gera, 
Hanns Christoph von Prag, dem Herrn von Rödern, dann 
Frau und Tochter um Mittag nach Windischgarsten, abends 
ins Stift Spital, wo er das Nachtmal einnahm, das bis ge¬ 
gen den Morgen dauerte. Ungeachtet er den Bauern geschwo-
	        
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