Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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Stiftung von Seisenstein. Visitation. Rechtliche 
Entscheidungen in Betreff des Verhältnisses der 
Pfarrer von Leonfelden zum Kloster. Bestätigung 
der Freiheiten des Klosters. Erwerbungen. 
Stiftungen. 
Unter der Verwaltung des Abbtes Hermann wurde Sei¬ 
fe »stein (Yallis Dei) die dritte und letzte Tochter Wilherings 
gestiftet. Eberhart von Wallsee, Hauptmann ob der Ens, beden¬ 
kend die Flüchtigkeit und Vergänglichkeit dieses Lebens, und den 
Blick des Geistes auf das Beständige und Unvergängliche rich¬ 
tend, beschloß im Einverständnisse mit seiner Genialin Anna, 
und mit Einwilligung Eberhartö, Heinrichs und aller seiner 
Söhne und Erben ein Kloster zu stiften, welches er nach reifer 
Ueberlegung dem Cistercienser-Orden übergab, nachdem sein 
früherer Plan Augustiner vom weiten Aermel dahin zu ver¬ 
pflanzen aus nicht bekannten Gründen gescheitert war. Die 
ursprüngliche Ausstattung belief sich außer den beweglichen und 
unbeweglichen Gütern anderer Art auf 80 Pfund jährlicher 
Einkünfte, welche indessen Eberhart nach Möglichkeit zu erhö¬ 
hen verhieß. Nach des Stifters Willen soll das neue Kloster 
eine Tochter Wilherings seyn, und zufolge der Statuten des 
Ordens von Citeaur dem Abbt dieses Klosters unterworfen, 
und durch ihn regiert werden; überdieß verbürgte er sich gegen 
den Abbt Hermann, die Einverleibung von Seisenstein in den 
Orden auf eigene Kosten zu bewirken. Der Stiftbrief wurde 
ausgefertigt, am 19. September 1536.*) 
Die Einverleibung, fürchie sich insbesondere Herzog Otto, 
der Stifter des Cistercienser-Klosters Neuberg in der Steper- 
mark, eifrig verwendet hatte, wurde ausgesprochen in dem Or- 
deüscapitel zu Citeaur am 17. November 1337; des Bischofs 
Gottfried von Passau Genehmigung erfolgte am 3. Februar 1544. 
Abbt Hermann that nun, was seines Amtes war, und 
*) Der eigentliche, weitläufigere Stiftbrief ist nicht vorhanden. Wil- 
hering erhielt nur einen verkürzten summarischen, der im Diplo¬ 
matar abgedruckt ist.
	        
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