Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

brechen, sahen die Aebbte als ihr Hauptgeschäft an. Alle Ver¬ 
dächtigen aus den Mönchen wurden vorgerufen, und zu der 
eidlichen Betheurung angehalten, sich weder mündlich noch 
schriftlich mit Laien eingelassen zu haben, entgegen den Gesetzen 
und Regeln des Ordens, zum Nachtheile des guten Rufes und 
der Ehre des AbbteS oder anderer Conventuale». Jeder mußte 
ferner eidlich geloben, sich ohne Berufung auf fremde und aus¬ 
wärtige Richter, oder eine Verbindung mit weltlichen Perso¬ 
nen, dem Urtheile deS Ordens zu unterwerfen, und dem Abbte 
gebärende Unterwerfung, Treue und Gehorsam zu leisten. 
Auf diese Weise wurde zwar die Einigkeit für den Augen¬ 
blick wieder hergestellt; um ihr aber auck Dauer zu sichern, 
fanden die Aebbte noch überdieß nöthig, dem Bischöfe von Pas¬ 
sau und dem K. Friedrich die Bitte vorzutragen, schützend und 
schirmend sich des Klosters anzunehmen, damit ihm in seinen 
Gütern und Rechten kein Nachtheil widerfahren möge. Jener 
entsprach der an ihn gestellten Bitte, namentlich durch einen 
Auftrag an die Pfarrer von Linz, OttenSheim, Eferding und 
Schönhering, bei der ersten Aufforderung des Abbtes von Wil- 
hering den ganzen Verlauf der Sache in ihren Kirchen öffent¬ 
lich bekannt zu machen, und die dem Eide entgegenhandelnden 
Mönche, als Meineidige, von der kirchlichen Gemeinschaft aus¬ 
geschlossen zu erklären, von deren Umgänge man sich zu ent¬ 
halten habe. Den Abbt nahm der Bischof insbesondere in sei¬ 
nen Schutz. Diese kräftigen Maßregeln erstickten das Uebel 
völlig. 
Um auch dem Nothstände seines Klosters einigermassen ab¬ 
zuhelfen , wandte sich der Abbt an den Herzog Heinrich von 
Oesterreich, der nach seiner Befreiung aus der Gefangenschaft 
des Königs Johann von Böhmen, in die ihn die Schlacht bei 
Ampfing gebracht, nach Linz gekommen war, mit der demüthi¬ 
gen Bitte, fein Kloster auf einige Zeit von der Gastung zu be¬ 
freien. *) Der gütige Fürst anerkannte »den großen Schaden 
und den Gebresten, welchen das Kloster erlitten, und erleidet,« 
und ertheilte die erbetene Befreiung auf ein Jahr. **) 
*) Cine Abgabe an den Vogt des Klosters, in Wilhering den Lan- 
desfürsten. S. Wesienrieder Glossariuni unter Albergaría. 
**) Dat. Linz «m 4. December 1323.
	        
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