Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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te, daß zwanzig Pfund dazu dienen sollen für jeden Mönch, 
Novizen und Laienbruder das ganze Jahr hindurch drei Eier 
anzuschaffen; zehen Pfund zum Ankauf von Fischen auf alle 
Freitage des Jahrs, und alle Tage der Fasten; sechs Pfund 
werden dem Krankenmeister anvertraut, um sie zum Besten sei¬ 
ner Pflegbefohlenen zu verwenden; vom Reste werden zwei ewi¬ 
ge Lichter unterhalten. 
ES war aber die Verwaltung Wisinto's für Wilhering 
nicht heilbringend. Geldnoth veranlaßte ihn zu Schritten, die 
nachtheilig für den Wohlstand deö Hauses, auch die Bande der 
Eintracht und des häuslichen Friedens lockerten. Ein Beweis 
für die erstere Behauptung ist der Vergleich, welchen er vor 
dem Bischöfe Bernhart — 1311 —mit dem Pfarrer Ludwig 
.von Gramastetten schloß, der jährlich 10 Pfund Absentgeld an 
das Kloster zu entrichten hatte. Unter der Zusage, sogleich 40 
Pfund zu erlegen, entledigte er sich dieser Verbindlichkeit le¬ 
benslänglich so weit, daß ihm in Zukunft nur ein jährlicher 
Erlag von r Pfunden obliege. 
Doch machte das Kloster auch in dieser Zeit einige Erwer¬ 
bungen. Wie alle Klöster des Landes, erhielt Wilhering durch 
die fromme Königin Elisabeth aus dem Salzberge zu Hallstadt 
jährlich so Fuder Salz, damit für die Seelenruhe ihres ermor¬ 
deten Gemals ein Jahrtag gehalten werde. Ottokar von Loben¬ 
stein gab zwei Drittheil Zehent in der Biberau, danüt aus dem 
Erträgnisse desselben für seine Capelle zu Höflein und die Kir¬ 
che zu Zwetel weiße Oblaten können gebacken werden—1312; — 
die Höfe zu Tratwerd und im Thale bei Eferding übergab Hert- 
neid von Lichtenwinkel zum Seelgeräthe — 1315. *) 
Wisinto erscheint als Abbt von Wilhering am 2. Februar 
1515 zum letzten Male; er trat kurze Zeit nachher ab, entwe¬ 
der freiwillig oder gezwungen, und lebte als Mönch zu Wilhe¬ 
ring. **) An seine Stelle wurde Bruder Stephan von Ho- 
*) Die Lichtenwinkel waren Dienstmanncn von Schaunberg. Hert- 
neid's Gemalin hieß Richza, seine Söhne. -Otto und Bernhart, 
sein Bruder Rudolf, dessen Söhne Rudolf und Ruger, dem sein 
Vater 1214 mit dem Eigen zu Braiteneich einen Jahrtag stiftete. 
**) Sei» Name erscheint in einer Urkunde vom n.Juui 1216 als 
frater YViseiUo quondani abbas ibidem (sc. in Wilhering).
	        
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