Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

sterS verwendet werden, und erwirkte sogar eine Bekräftigung 
dieser Erlaubniß durch Papst Bonifaz VIII. — ro. Juli 1297. — 
Bischof Bernhart ging um eben diese Zeit mit dem Gedan- 
ken um, ein Cistereienser - Kloster zu gründen mit dem Besitz» 
thume, das ihm von seinen Eltern erblich angefallen war. Er 
wählte hiezu Engelhartszell an der Donau. Seine Absicht, 
warum er gerade diesem Platze den Vorzug gab, war nach fei¬ 
ner eigenen Versicherung, durch eine Ansiedelung der Söhne 
des wahren Friedens den Frieden in diesem Bereiche der Unei¬ 
nigkeit und Zwietracht dauernd zu pflanzen; eine Herberge zu 
gründen für angesehene, eine Aufnahme und Unterkunft für 
arme Reisende auf der beschwerlichen Straße zwischen Eferding 
und Passau — hier in der Mitte des Weges eine Wohnung, wo 
der müde Wanderer sein Haupt zur Ruhe niederlegen könne; 
endlich den Chorherren unfern von Passau einen Erholungsort 
für Geist und Körper zu öffnen, wo sie in Entfernung vom 
Geräusche der Stadt sich der gesunden Luft erfreuen, und ihren 
Geist erquicken mögen in heiliger Betrachtung, im Genusse der 
christlichen Liebe, und in Betrachtung der Tugendfrüchte, zu 
deren Heranreifen auch sie selbst beigetragen haben. 
Der^tiftbrief ist ausgefertigt am Tage Gregors des Gro¬ 
ßen (12. Marz) 1293 zu Passau. *) Nach einem etwas schwül¬ 
stigen Eingänge, der die Vorzüge der klösterlichen Vereine an¬ 
preiset, erklärt Bernhart, daß er den Ort, welcher nun En¬ 
gelszell — Cella Angelorum — genannt werden soll, an¬ 
gemessen erachtet zur Gründung eines Klosters des Cistercienser- 
Ordens, und hiezu folgende Einkünfte angewiesen habe: 1) die 
Kirche zu Engehartszell mit den ihr zugehörenden Einkünften, 
Zehenten und der Gerichtsbarkeit; 2) der Markt Engelhartszell 
selbst. Obgleich ihm als Bischof frei gestanden hätte, den fünfzig¬ 
sten Theil des Kirchengutes zur Errichtung und Gründung von 
Klöstern zu verwenden, so wolle er doch dasselbe hiebei nicht in 
Anspruch nehmen, sondern bloß das ihm eigenthümliche Erbgut 
zu diesem frommen Zwecke verwenden. 
Endlich verordnete der Stifter, daß das neue Kloster eine 
*) Die Urkunde des Capitels, welches seinerseits die Stiftung gut 
heißt, findet sich bei Pez, Codex diplomatico - epist. II. 172.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.