Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

Bernhart von Prambach, an der Pram und Donau reichlich 
begütert, als der letzte seines Geschlechtes. Ein warmer Freund 
der Klöster seines Sprengels war er namentlich dem Orden der 
grauen Brüder sehr gewogen, und insbesondere Wilhering hatte 
sich seiner väterlichen Obsorge zu erfreue». 
Vorerst erneuerte er auf die Bitte des Abbtes die Urkunde 
deö Bischofs Wolfker vom 29. Juli 1204, in welcher dieser das 
Patronatsrecht der Herren von Wachsenberg über Gramastetten 
anerkannte — 27. Februar 1291 / — und fügte dann am 15. 
März die besondere Erlaubniß hinzu, zur Bestreitung der Lasten 
der Gastung, denen daö Kloster erliege, jährlich 10 Pfund aus 
den Einkünften dieser Kirche an sich zu ziehen. Zur dankbaren 
Erwiederung verhieß Abbt Konrad einen ewigen Jahrtag für 
den Bischof, und ein Todtenamt für jeden Chorherr» des Ca-' 
pitels gleich nach Verkündigung seines Ablebens zu begehen. 
Der Pfarrbezirk von Gramastetten dehnte sich immer noch 
aus von der Donau bis zur Grenze Böhmens, während das 
Land immer mehr bebaut, die Wälder ausgerodet, und die Be¬ 
völkerung immer dichter geworden war. *) Abbt Konrad, die 
Unzulänglichkeit einer einzigen Pfarrkirche einsehend, ging den 
Bischof mit der Bitte an, Leonfelden ebenfalls zu dieser Würde 
zu erheben, und ihr Neukirchen und Weissenbach als Filialen 
unterzuordnen, während Zwetel und Ottensheim der alten Mut¬ 
terkirche verblieben. Bischof Bernhart ging auf das Gesuch 
ein, und erließ die entsprechende Verfügung durch eine am 
28. November 1292 zu Ebelöberg ausgefertigte Urkunde. Diese 
Erhebung von Leonfelden scheint aber Veranlassung für die Her¬ 
ren von Schaunberg geworden zu seyn, Ansprüche auf selbe zu 
erheben, und sich mit Gewalt in den Besitz der Kirche zu dran¬ 
gen. Dem Abbte gelang es, durch Vorlegung der Briefe seines 
Klosters den Herzog Albrecht von dem Unrechte der Schaunberge 
vollkommen zu überzeugen, weßhalb er auch dem Hauptmanne 
ob der Ens, Eberharten von Wallsee, den Auftrag ertheilte, 
den Klosterleuten die entzogene Kirche zurückzustellen — am 11. 
*) Man muß sich indessen nicht vorstellen, als ob nur In Erama- 
stetten der Gottesdienst gehalten worden sey, und nur diese ein- 
ziqe Kirche bestanden habe. Ohne Zweifel war bei jeder Filial¬ 
kirche ein Priester angestellt.
	        
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