Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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unversehrt durchzusteuern. Wir sehen die wichtigeren Ereignisse 
in chronologischer Ordnung hieher. 
Am 24. März 1781 wurde jede Verbindung mit dem Ge¬ 
nerale zu Citeaux untersagt. Im Jahre 1784 wurde dem Klo- 
ster daS Gottszeilsalz abgesprochen, aber nach 2 Jahren wie¬ 
der verabfolgt. 1784 wurde die Stiftskirche zugleich Localpfarr¬ 
kirche. 1735 wurde ein Maurermeister mit 2 Gesellen von Linz 
abgeschickt zur Untersuchung, ob sich das Stiftsgebäude nicht 
zu einer Zuckerfabrik eigne. 1786 erhielt der Abbt den Auf¬ 
trag, 5 neue Pfarren, Traberg im Mühlviertel, Weinzirl 
und Obernisniz in Unterösterreich, zu errichten. 
Am 15. Juli erschien in Wilhering plötzlich der Regie- 
rungsrath Eybl mit 7 Buchhalteristen, inventirte durch io Ta¬ 
ge, und erklärte dann nach Vollendung seines Geschäftes den 
Abbt zum Administrator, die Ofsscialen aber und den Hofrich¬ 
ter als kais. Angestellte. Dieses Verhältniß wurde unter dem 
4. April 1783 wieder aufgehoben. Doch drohte auch da noch 
einmal Aufhebung. Die Landesstelle hatte nämlich einen Vor¬ 
schlag gemacht, dem Kloster eine andere Verwendung zu ge¬ 
ben; welche? kann nicht angegeben werden, weil nur ein Re- 
script der Hofstelle vom 27. Mai 1788 vorliegt, welches besagt, 
daß man von den Anträgen der Regierung wegen Wilhering 
keinen Gebrauch machen könne, da von einer neuen Auflassung 
der Stifter jetzt keine Rede mehr sey; doch habe es mit 5000 fl. 
jährlich zum Religionsfonde beizusteuern. 
In demselben Jahre mußte das Stifts- und Kirchensilber 
eingeliefert; 17S9 die Taxe von 4ovfl. wegen nicht bestätigter 
Privilegien bezahlt werden. 
Der vielgeprüfte Abbt Johann Baptist verließ dieses Le¬ 
ben am 30. Mai i8oi, und erhielt zum Nachfolger den Prior 
Bruno Detterle, geboren zu Aspach im Jnnviertel am 
29. Jänner 1759. 
In den Kriegsjahren 1805 und 1809 litt das Kloster- 
schwere Drangsale und großen Schaden, was sich aus seiner 
Lage an der großen Heeresstraße nach Bayern von selbst er¬ 
gibt. Der muthige Abbt, welcher nie von der Stelle wich, 
kam selbst in Lebensgefahr. Verderblicher noch, wenigstens 
betrübender war das Benehmen mancher Unterthanen, welche 
sich weigerten, ihren Verbindlichkeiten gegen das Kloster nach-
	        
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