Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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den eö in segensvollem Andenken würde erhalten haben. Er 
baute beinahe das ganze Kloster, und vorzüglich die noch ge¬ 
genwärtig stehende schöne und prächtige Kirche — die leider 
bald in Trümmer zerfallen wird, und ließ durch den berühm¬ 
ten Chrismann eine Orgel, bauen, welche gegenwärtig in der 
Domkirche in Linz steht. Das neue Gotteshaus wurde am 
2t. October 1764 durch den Cardinalbischof von Passau, Ernst 
Leopold Grafen von Firmiän, feierlich eingeweiht. Deßunge- 
achtet fand er sich noch im Stande, durch Kauf und Tausch 
die Besitzungen des Klosters zu vermehren, vorzüglich als bei 
einer neuen Grenzbestimmung zwischen Oesterreich und Passau 
1765 die Kößla an Oesterreich fiel. 
Nach dem Tode des Abbteö, in der Josephinischen Auf- 
hebungöperiode, traf auch Engelszell das Schicksal des Untcr- 
gangs. 
Am 20. December 1786 um Mittag langte eine kaiserliche 
Commission, bestehend aus dem bekannten Valentin Eybl, 
Fippel, einem Buchhalteristen und einem Actnar, dann dem 
Abbte von Wilhering, dem Küchenmeister P. Julian und dem 
Hofrichter dieses Klosters in Engelszell an, um dessen Aufhe¬ 
bung und Vereinigung mit Wilhering zu bewirken. Nach Be¬ 
sichtigung der Kirche des Marktes Engelhartszell wurde die 
Stiftskirche als Pfarrkirche erklärt, und P. Ambros zum 
Pfarrer mit 5 Cooperatoren bestimmt. Am folgenden Tage 
berief man sämmtliche Conventualen in die Abbtei, las ihnen 
das Aufhebungsdecret vor, durch welches Engelözell mit Wil¬ 
hering vereinigt erklärt wurde. Der Abbt von Wilhering legte 
hierauf den Eid ab, die Einkünfte treulich zum Besten des 
Religionsfondes verwalten zu wollen, hierauf sein Hofrichter. 
Dann mußten die Officialen von Engelszell schwören, nichts 
von der Habe und den Besitzungen des Klosters verschweigen 
zu wollen. Am 25. wurde die Inventur vorgenommen, und 
die Rechnungen vorgelegt. Der Activstand zeigte sich sehr be¬ 
trächtlich. Jedem der Geistlichen wurde eine Pension von 
250 fl. angewiesen, welche man 1783 auf 500 fl. erhöhte. 
Die Bibliothek kam nach Linz. 
Die Einverleibung mit Wilhering war von kurzer Dauer. 
Anfänglich wurde die Herrschaft Dotation des GeneralvicarS
	        
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