Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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zu lesen. Bald geschah nun dieses durch den Pfarrer, bald 
aber auch durch einen im Schlosse wohnenden Geistlichen, 
was aber zu Unannehmlichkeiten führte. Wilhering machte 
sich 1735 anheischig, durch einen in Oberneukirchen anzustel¬ 
lenden Cooperator, nicht bloß die Wochenmesse, sondern auch 
einen sonn- und feiertäglichen Gottesdienst in Wachsenberg zu 
besorgen, wogegen ihm der Stiftungsgenuß: s Eimer Mein, 
4o fl. von der Mühlenstiftung und so. fl. aus dem Sacke des 
Pflegers gereicht werden sollen. Es scheint aber dieses Ueber- 
einkömmen entweder gar nicht oder nur kurze Zeit ausgeführt 
worden zu seyn. 
In Weissenhach wurde 1724—25 der Pfarrhof, und 
1757 der Kirchenthurm gebaut, wozu Abbt Johann Baptist 
her Kirche ein Capital von 950 fl. vorstreckte, 
E n g e l s z e l l. 
Mit dem Eintritte eines neuen Abbtes war es um En¬ 
gelszell nicht besser geworden. Die verfallene Klosterzucht, 
der verscheuchte Frieden kehrte nicht zurück, und auch die Ver¬ 
mögensumstände, die Abbt Amand seinem Nachfolger in tiefer 
Zerrüttung zurückgelassen, ordneten sich nicht nur nicht, son¬ 
dern die Schuldenlast wuchs immer drohender an. Wilhering 
unterstützte zwar nach Kräften die bedrängte Tochter; allein 
die Aussichten gestalteten sich darum nicht tröstlicher. Auch 
dem Prälaten Leopold fehlte jene sittliche Reinheit und Würde, 
welche einem Vorsteher unentbehrlich zur Seite stehen muß, 
der eine zerrüttete klösterliche Gemeinde wieder zur Ordnung 
zurückführen soll. 
Gegen Wilhering zeigte Abbt Leopold eine fast feindselige 
Gesinnung so, daß er sich 1712 mit der Bitte an den Abbt 
von Eiteaur wendete um Erlaubniß, sich einem andern Klo¬ 
ster des Ordens anschließen zu dürfen, da Wilhering unver¬ 
mögend sey, seinem verarmten Kloster nach Bedürfniß beizu- 
fpringen. 
Diese Erlaubniß erhielt er zwar, aber vergebens war sein 
Bemühen, ein Kloster zu finden, welches bereit gewesen wäre, 
sich selbst zu erschöpfen, um Engelszell seine Schulden zu be¬ 
zahlen. Indessen ging es von Jahr zu Jahr ärger, immer
	        
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