Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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zu machen, brach am Ostersonntage 1699 durch den Rauchfang 
der Küche Feuer auö — schon längst hatte der Rauchfangkeh¬ 
rer gewarnt — und verzehrte Kloster und Kirche mit allem, 
was darin enthalten war. Zum Aufbau machten die Stände 
einen Beitrag von 6000 fl.; der Prälatenstand von lsoo fl.; 
die Geistlichen wurden bis zur Vollendung des Baues, vier 
derselben ausgenommen, in andern Klöstern untergebracht. 
Beinahe eben so schwer wurde das Kloster 1703 heimge¬ 
sucht. Bayerische und kaiserliche Soldaten quälten abwech¬ 
selnd die Unterthanen. Im Markte wurden 27 Häuser ein 
Raub der Flammen, und nur durch ein Wunder entging das 
Kloster einem gleichen Schicksal. Aus dem Kasten desselben 
wurde vom 15. Jänner bis 31. August für 6486 fl. Getreid 
abgegeben. 
Nach einer äußerst schmerzhaften und langwierigen Krank¬ 
heit starb Abdt Amand am 22. April 1707 zu Linz. 
In der durch Abbt Gerard von heil. Kreuz geleiteten 
Wahl — Abbt Bernhart von Wilhering war durch Krankheit 
und Gebrechlichkeit gehindert, — wurde durch die 10 Conven- 
tualen zur Abbtei berufen Leopold Heyland von Oberndorf in 
Schwaben , der heftigste Feind des verstorbenen Amand. Von 
seinen Schicksalen später. 
Verwaltung des Ab dies Hilarms. Unruhe der 
Bauern wegen der Jagd. 
Hilarius Siegmund, Conventual von Wilhering, wurde 
am 16. Juli 1709 anstatt des verstorbenen Bernhart zum 
Abbte gewählt. Die Stelle des Abbtes von Ebrach bei der 
Wahlhandlung vertrat Gerard von heil. Kreuz. Der Ge¬ 
wählte war geboren zu Zwetel im Jahre 1665, empfing das 
OrdenSkleid 1682, wurde Priester 1690. 
Die Jahre der Regierung dieses Abbtes gehören wohl zu 
den glücklichsten der österreichischen Monarchie. Zwar kosteten 
die Kriege mit Franzosen und Türken Geld, deßungeachtet 
herrschte großer Wohlstand im Lande, und die glorreichen 
Siege des Prinzen Eugen über den Erbfeind des christlichen 
Namens gaben dem Leben einen schönen Schwung. 
Ein Ereigniß, woran auch manche Unterthanen Wilhe»
	        
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