Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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oblagen. Michael Krauö und Johann Melchior Ziechelbach 
ließen sich sogar zu Doctoren der Philosophie miren. 
Als 1616 am ai. März der Generalabbt von Citeaur, 
Nicolaus Boucherat, aus Böhmen kommend den Zustand 
Wilhenngs untersuchte, fand er eilf Conventuale», welche 
theils im Kloster, theils auf den Pfarren lebten. Seiner 
Anordnung zufolge sollen künftig im Kloster selbst wenigstens 
12 Priester leben. Außerdem fand der General noch zu ver¬ 
ordnen nöthig, daß die Küchenmägde abgeschafft und ein Con¬ 
ventual der Küche vorgesetzt werde; auch wünschte er die dem 
Kloster gerade gegenüber gelegene Hoftaferne weiter entfernt; 
da aber der augenblicklichen Ausführung seines Wunsches be- 
deutende Hindernisse entgegen standen, so verbot er wenigstens 
den Geistliche» den Besuch derselben. 
Mit großem Eifer bestrebte sich Abbt Georg, seine ihm 
anvertrauten Geistlichen, wie er ihnen selbst als Muster in 
Erfüllung aller Pflichten seines Standes und seines Ordens 
vorleuchtete, ans denselben Pfad zu leiten, und sie zu einem 
erbaulichen Wandel in den Augen Gottes und der Welt an¬ 
zuspornen. Obwohl ihn die Geschäfte des Landes sehr oft 
aus dem Kloster und aus dem Lande riefen, so ließ er sich 
dennoch fortwährend von dem Betragen und Befinden der Sei- 
nigen Bericht erstatten, und ermunterte, warnte und strafte 
auch aus der Ferne. 
Vorzüglich zeigte sich aber Abbt Georg als trefflicher klu¬ 
ger Wirth. Bisher besaß Wilhering in Linz noch kein eigenes 
Haus. Die Aebbte, deren Anwesenheit in landständischen An¬ 
gelegenheiten insbesondere sehr oft erforderlich war, mußten 
zur Miethe wohnen. Abbt Georg erhielt Bewilligung, das 
Hauö Karl's von Jörger in der Altstadt kaufen zu dürfen, 
das nebst de» übrigen Besitzungen dieses als Hochverräther 
erklärten Mannes war eingezogen worden. Die Bewilligung 
des Kaisers ist ausgestellt zu Wels am 6. Jänner 1622. 
Später, im Jahre 1628, kaufte er das anstoßende Hauö, 
welches zwischen dem Hause des Klosters und dem der Herren 
von Volkenstorf lag, von Rosina von Herberstein, geb. Pol¬ 
heim, um I8oo fl-, und befreite es durch Erlag von 400 fl. 
von allen bürgerlichen Lasten. AuS diesen beiden Häusern
	        
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