Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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die Spitalkirche an Wilhering zurückgestellt; doch soll dem 
Markte die Anstellung eines Beneficiate» unbenommen bleiben. 
Anlaß zu langwierigem Streite bot ferner die Anstellung 
des Schulmeisters und des Meßners. Der Markt nahm das 
Ernennungsrecht und alle Gerichtsbarkeit in Anspruch — eS 
war ihm darum zu thun, Individuen der augsburgischen Con- 
fession anzustellen*), — der Abbt von Wilhering behauptete, 
daß dieses Recht ihm gebüre. Für ihn war zwar die Ent¬ 
scheidung der Landeshauptmannschaft; allein dem Spruche die¬ 
ser Behörde konnte erst nach Besetzung des Landes durch den 
Herzog von Bayern Nachdruck gegeben werden.**) 
Als Pfarrer werden genannt, Christoph Mandl, Andreas 
Lindemayr — verheirathet, aber katholisch — Matthias Schlei¬ 
cher reu und 1616; Georg Bartischius 1619, Mang Abbt 
1622, und 162s. 
Weissenbach, Oberneukirchen, Zwetel. 
Ans der Pfarre Weissenbach befand fich 1625 ein Mönch, 
Johann Caspar Pflauen, der aber mit einer Beischläferin, 
nachdem er vom katholischen Glauben abgefallen, durchging, 
und sogleich von der Frau von Starhemberg als Pfarrer zu 
Helmonsöd angestellt wurde. Er erhielt zum Nachfolger einen 
Priester, Michael Sailer, der auch noch 1629 in seinem 
Amte war. 
Das dem Kloster Wilhering zugesprochene Beneficium zu 
Oberneukirchen, welches der Markt gewaltthätig an sich geris¬ 
sen, blieb nichts desto weniger in den Händen der stärker» 
Partei, denn damals gab es in Oberösterreich wohl Behörden, 
die Recht sprachen, aber keine Macht, dem Urtheile Geltung 
zu verschaffen. Der Name Frühmeßbeneficium, der immer 
noch an die ursprüngliche Natur der Stiftung erinnerte, wurde 
mit dem eines Spitals vertauscht. Abbt Georg ließ sich in¬ 
dessen dadurch nicht irren, 1621 Klage zu erheben, und zu 
*) Solche waren Johann Alberus 1602, Pichler, Salomon Me- 
schelius, ein Student. 
**) Im Jahre 1625 hatte der Schulmeister Georg Fleischmann im 
Winter s, im Sommer 40 Kinder zu unterrichten und bezog 
»6 fl. Besoldung.