Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

•518 
Hand an sein Leben, oder er wurde durch den eben genannten 
Prior ermordet.*) 
S e i s e n st e i n. 
Nach der Ermordung des Abbtes Johann Landgraf von 
Seisenstein bewarb sich Abbt Georg von Wilhering um die 
Bewilligung einer neuen Wahl, und empfahl, als der Hof 
diese ertheilt, einen Professen des Klosters Alderspach, Jakob 
Algaper, der auch wirklich postulirt wurde. Er entsprach aber 
den gehegten Erwartungen so wenig, daß er in Folge einer 
durch den Vaterabbt von Wilhering vorgenommenen Visitation 
abgesetzt und unter Bedeckung nach Alderspach zurückgeschickt 
werden mußte. Nähere Umstände sind zwar aus den vorhan¬ 
denen Acten nicht zu ersehen; daß ihm aber arge Vergehen 
zur Last fielen, geht aus dem gegen ihn eingeleiteten Verfah¬ 
ren, und einer Aeußerung des Generals von Citeaur hervor: 
Die Gründe der Absetzung deö Abbtes von ^Gottesthal habe 
ich mit Scham und Erröthen über seine Schlechtigkeit gelesen.**) 
Ihm folgte Ambros Glognitzer, Conventual von Lilienfeld. 
Hohen fürt. 
In den Zeiten des Verfalls, als Wilhering selbst seiner 
Auflösung nahe stand, hatte sich Hohenfurt der Jurisdiction 
seines Vaterabbtes entweder zu entziehen gesucht, oder das 
alte Verhältniß war überhaupt in Vergessenheit gerathen. 
Die Streitigkeit, als die Aebbte von Wilhering ihr ursprüng¬ 
liches sRecht wieder geltend machen wollten, gedieh bis an 
das Generalcapitel zu Citeaur, welches aber am 6. Mai 1613 
Wilherings Ansprüche gegründet fand, und dem Abbte Paul 
(Farenschon) von Hohenfurt auftrug, den von Wilhering als 
Vaterabbt anzuerkennen. 
Der Generalabbt, welcher 1616 persönlich mehrere Or¬ 
denshäuser in Deutschland und Böhmen untersuchte, ernannte 
*) Ein Conventual von Engelszell befand sich »6rr beim Einzug 
der Schweden in Landshut, und wurde aufgehängt — aus 
Muthwillen oder Mönchshaß. 
**) Gausas depositionis abbatis vallis dei cum rubore et vere- 
cundia illius nequitiae legi.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.