Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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ckenden Beschulung durch Vögte gänzlich entzog; nicht nur ver¬ 
sprach er ihm seinen besondern Schirm, und verbot Allen und 
Jedem, es in irgend einer Weise zu belästigen, *) sondern er 
machte ihm auch noch die Pfarrkirche Gramastetten, die er als 
Besitzer von Wachsenberg inne hatte, zum Geschenke — ynt den 
Rechten, die ihm selbst zustanden; diese bezogen sich aber auf 
die Befugniß der Ernennung eines Pfarrers. Bischof Rüdiger 
von Passau hieß im folgenden Jahre (am 23. Februar 1241) 
mit Einverstandniß des Capitels die Schenkung seines »erlauch¬ 
ten Freundes« gut. 
Diese Kirche verdankt, wie schon erwähnt, ihre Gründung 
und Ausstattung Ulrich I. von Wilhering; diese bestand in ei¬ 
nem Gute zu Perndorf und 5 Hörigen. Am Lage der Einwei¬ 
hung durch den Bischof Ulrich von Passau — am 13. Septem¬ 
ber luv, schenkte sie der Stifter dem heil. Stephan zu Passau, 
mit dem Vorbehalte, daß ihm und seinen Nachfolgern freistehen 
möge, einem tauglichen Priester die Pfarre zu verleihen. Ihr 
Umfang war anfangs außerordentlich groß, und erstreckte sich 
von der Donau bis zur Grenze Böhmens, vom Ursprünge der 
kleinen Rotel, diesem Flusse nach bis zu seiner Einmündung in 
die große Rotel, von da über Kunzenwiesen, Bertolfsberg an 
die Donau; auf der entgegengesetzten Seite zur Pfarre Bu¬ 
chenau und dem Haselbach. **) In der Folgezeit erhob sich Un¬ 
einigkeit zwischen dem Bischöfe und den Herrn von Wachsenberg 
wegen des Patronats dieser Kirche. Auf einem Tage zu Passau, 
wo jeder Theil seine Behelfe vorlegte, erkannte Bischof Wolf- 
ker — am 29. Juli i2v4 — das Recht der edeln Matrone Eli¬ 
sabeth von Wachsenberg und ihrer Söhne feierlich an, und wie¬ 
derholte den Inhalt der Urkunde seines-Vorgängers Ulrich von 
1110, well sie durch Alter schon bedeutend gelitten habe.***) 
*) Kurz, Beiträge IV. 537, gibt das Datum der Urkunde fehler¬ 
haft an: Anno Millesimo ducentesimo quadragesimo secundo. 
Wor secundo muß ein Komma gesetzt werden, so daß es heißer 
1240, secundo Kalendas Februarii (am 31. Jänner). 
**) Kurz, 1. c. 522 «. 498. 
•*») Kurz, 1- c. 533, hat einen Abdruck der Urkunde Wvlfker's. 
Im Zeugenverzeichnisse muß fvlgendermassen verbessert werden: 
Vlricus scriba .... Germanus noster Sigihardus archidiaco- 
nus ... Walcliovnus de Cliambe, et Alrammus frater eius.
	        
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