Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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gendö im Reiche angetroffen wird; auch widerspricht daö Hauö 
Oesterreich und selbst ein Theil der Stände. Dem Herzoge 
hätte die Vollmacht deö Erzherzogs Albrecht genügend ge¬ 
schienen. 
Ob die böhmische Conföderation wirklich zum Besten des 
österreichischen Hauses geschlossen sey, werde sich zeigen, und 
den Ständen liege ob, den Beweis davon zu geben. Es habe» 
zwar die Böhmen ein gleiches Vorgeben auf die Bahn gebracht, 
doch habe weder der Kaiser, noch sonst jemand etwas davon 
merken können. Höchst auffallend aber erscheine der Grund, 
es sey die Conföderation geschloffen worden, damit nicht die 
Böhmen zur Verzweiflung getrieben, sich einem Mächtigern 
unterwerfen, oder sich nach dem Beispiele Schwe¬ 
dens, der Schweiz oder Hollands richten.« 
Doch mochten sich die Oberösterreicher um Marimilian'ö 
Gesinnung nicht sonderlich kümmern. Gestützt auf die Union 
im Reiche, auf Böhmen und die meisten dem Hause Oesterreich 
unterworfenen Länder, hielten sie den K. Ferdinand so hoff- 
nungs- und rettungslos verloren, daß Tschernembl in einem 
für ihn bestimmten Gutachten, wie er seiner Verlegenheit könne 
enthoben werden? ohne Umstände den Rath ertheilte, Oester¬ 
reich, an das ihm kein Recht zustehe, aufzugeben, daö Kriegs¬ 
volk abzudanken, und dann das Friedenögeschäft mit den 
Böhmen einem Ausschüsse der Stände aller österreichischen 
Lande zu übertragen. Zögere er, so möchten leicht alle diese 
sich gegen ihn erheben. *) 
Die Stände ob der Ens fanden übrigens immer noch nö¬ 
thig, den Schein des Festhaltens an dem österreichischen Hause 
zu bewahren, weshalb sie ihre Verwaltung unter dem Namen 
des Erzherzogs Albrecht fortführten, nnd sich ihm als Erben 
deö Landes anss'7. Mai 1619 empfahlen, entschuldigend, daß 
sie ihn noch durchWeine Gesandtschaft begrüßt haben. 
In der Antwort vom 50. Mai werden sie zuin Gehorsame 
gegen die Anordnungen K. Ferdinand's aufgefordert; und da 
sie unter den andern Einwendungen, mit denen sie die Verwei¬ 
gerung der Huldigung zu beschönigen suchte», auch die Form 
*) Khevenhiller lX. ryo. Ein anderes Gutachten Tschernembl'S 
an K. Matthias 1. c. 294.
	        
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