Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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gestellte Behauptung historisch begründen sollte. *) Schlüßlich 
erbieten sich die Stände zur Huldigung unter der Bedingung, 
wenn die Privilegien und alte Herkommen, Recht und Gewohn¬ 
heiten — natürlich wie sie in der Abhandlung festgestellt sind-- 
zuvor realiter, mit wirklicher Abthuung der Beschwerungen, 
und Versicherung künftigen Unterbruchs exemxlo majorum, 
bekräftigt seyn werden. 
Auch dieser Schrift trat der Prälatenstand nicht bei, un¬ 
geachtet der feierlichen Betheurung, daß von Seite der Stände 
alles nur zum Wohle des Hauses Oesterreich ge¬ 
meint sey. 
Eine ständische Gesandtschaft überbrachte die Schriften nach 
Wien, welcher in ihrer Instruction nebstbei noch aufgetragen 
wurde, mit den Ständen unter der Ens, deren Versammlun¬ 
gen sie beiwohnen sollen, den König zur Einstellung der Wer¬ 
bungen und zur Abführung des Kriegsvolkes zu vermögen. 
Zu gleicher Zeit erhielt Weikart von Polheim den Auftrag, 
die Höfe zu Passau, Salzburg und München von den redlichen 
Absichten der Stände, die nicht gesinnt seyen, auch nur mit 
einem Fuße aus der Bahn ihrer Rechte und Befugnisse zu schrei¬ 
ten, zu überzeugen. **) 
Ohne Zaudern wurde im Lande selbst in's Werk gesetzt, 
wozu man dem Vorgeben nach berechtigt war. Ein Patent der 
Verordneten der drei weltlichen Stände vom 20. April machte 
bekannt, daß man eben im Begriffe stehe, die Verwaltung des 
*) Ein elendes Machwerk! Tschernembl, ohne Zweifel der Verfasser, 
führt eine Unzahl von Beweisen aus der österreichischen Geschichte 
an, die alle nur den Fehler haben, daß sie nicht beweisen, was 
ihnen zugemuthet wird. Eine Hauptrolle bei denselben spielt, waS 
sich nach dem Tode K. Maximilian l. ereignete, wobei aber weis¬ 
lich verschwiegen wird, daß dem verordneten Regiments ausdrück¬ 
lich untersagt war, in irgend einer Sache rechtlich zu verfahren, 
weil dieses nur dem Landesfürsten vorbehal¬ 
ten sey rc. S. 7«. Es ist gar zu offenbar, daß es sich nur 
um einen Vorwand handelte. 
**) Tschernembl in der Heidelberg. Kanzlei 335 gesteht, daß man 
Herzog Maximilian von Zeit zu Zeit anging, um ihn bei guter 
Laune zu erhalten. Man sieht, die Herren sehten bei dem 
scharfsichtigen Herzoge ein bedeutendes Maß von Blödsinn vor¬ 
aus, meinend, man könne ihn so »in der Devotion erhalten.«
	        
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