Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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Hof unter Ederamsberg nicht Eigenthum Albero'S war, son¬ 
dern des Biöthuins Passau Lehen, aus dessen Hand es Herzog 
Leopold von Oesterreich empfangen, der es wieder dem Dom¬ 
vogte von Regensburg, Hartwik von Lengenbach, dieser Pil- 
lung von Pernstein, Pernstei» aber erst dem von Gneuß zum 
Asterlehen verliehen hatten; so mußte die Einwilligung alle diese 
Instanzen bis zum Bischöfe hinauf— damals Wolfker, von 
1191 —1204 — durchlaufen. Dieser gab zwar auch zu Ebels¬ 
berg in Gegenwart Walchun's von Wachsenberg, Kolo's von 
Griesbach und deS Propstes Engelbert zu St. Florian als Le¬ 
hensherr seine Zustimmung, doch wurde vergessen, dem Con- 
sensbriefe das Siegel anzuhängen. Diesen Mangel ersetzte, nach 
Erhebung Wolfker's auf den Patriarchenstuhl von Aquileja, sein 
Nachfolger, der erwählte Bischof Poppo. — Passau am 4. Fe¬ 
bruar 1206. — 
Auch zwei Dienstmannen des Herzogs von Oesterreich, Em- 
brico und Wernhart von Au, brachten zum Unterhalte der ar¬ 
men Brüder eine Opfergabe auf den Altar der heiligen Jung¬ 
frau , jener nebst einem bedeutenden Reliquienschatz einen Hof 
zu Lupoldsdorf, dieser ein Lehen zu Havenaren. 
Durch diesen Wetteifer frommer Spender sahen sich die 
Mönche schon im zweiten Jahre der Verwaltung Otto's im 
Stande, Hand anzulegen an den Bau eines zweckmäßigeren und 
schöneren Klosters. Bis dahin scheint man sich nur kümmerlich 
beholfen zu haben mit dem schnell in ein Kloster umgewandelten 
Schlosse Wilhering. 
Nach siebenjähriger mühevoller Verwaltung entsagte Otto 
seinem Amte, und kehrte nach Ebrach zurück, um in stiller Zu¬ 
rückgezogenheit seine noch übrigen Lebenstage bloß dem Dienste 
Gottes widmen zu können. An seine Stelle trat Abbt Gott¬ 
schalk. 
Auch Abbt Gottschalk hatte sich des Wohlwollens des Her¬ 
zogs , damals der junge Leopold YUis, zu erfreuen, welches er 
dadurch bewies, daß er den Erlaß des Marchfutters auch auf 
das von seinem Vater geschenkte Gut zu Teufenbach ausdehnte, 
und überhaupt die Freiheiten seiner Vorfahren neuerdings in 
ihrem vollen Umfange bestätigte. 
Aber auch Gottschalk bemühte sich thätig, das Aufnehmen 
des Klosters zu befördern, und er war glücklich genug, mehrere
	        
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