Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

eines BeneficiumS, welches jener sich zugeeignet hatte, in Zwist. 
Eine richterliche Entscheidung legte den Neukirchern Heraus¬ 
gabe deö StiftbriefeS auf. Sie wurden auf ihre Weigerung 
durch Ansatz zum Gehorsame verhalten — 1600. 
Als Pfarrer erscheinen Johann Albertus, welcher um schlech¬ 
ter Aufführung willen entfernt werden mußte, Johann Reichart 
Wirrich 159», Thomas Mayr 1598 — 1599, und Wolfgang 
Oder 1600; zu Weiffenbach befand sich 1597 Andreas Lindmayr. 
Zustand des Klosters Wilhering. Vertrag mit den 
Unterthanen. 
Wenig können wir berichten über den innern Zustand des 
Klosters unter der Verwaltung deö Abbtes Alexander. Die Zeit¬ 
umstände gestatteten nicht, es innerhalb wenig Jahren aus tie¬ 
fer Versunkenheit in blühende Umstände zu erheben. Alexander 
mußte sich darauf beschränken, seine Rechte zu vertheidigen, 
und nach und nach wieder einen Convent zu bilden. Er bewarb 
sich bei den baierischen Klöstern um Conventualen, und erhielt 
auch solche zugeschickt. Doch waren ihrer immer nur eine kleine 
Anzahl. Der Abbt von Citeaux, der am 6. November 1596 
Wilhering besuchte, es aber schon am folgenden Tage wieder 
verließ, nachdem er jeden der Mönche einzeln vorgerufen und 
angehört hatte, führte hierüber Klage, und legte dem Abbte 
die Vermehrung an's Herz. Alexander war eben in Wien. Der 
Prior, welcher ihm dieses mittheilt, erzählt auch, daß ein 
Paar Conventualen etwas heftiger vor dem Generalabbte sich 
haben vernehmen lassen, aber nicht weßhalb und worüber. Die¬ 
ser ließ dem Abbte auch den Wunsch ausdrücken, daß er nebst 
der Weinportion den Brüdern zwei- oder drei Mal wöchentlich 
Bier geben möchte, damit sie nicht nöthig haben, durch vieles 
Waffertrinken krank zu werden. 
Obgleich Wilhering durch den Aufruhr der Bauern unmit¬ 
telbar keinen Schaden litt, so wurde es doch durch selben theils 
wegen der vermehrten Ausgaben, die er herbeiführte, theils 
durch den Entgang der Leistungen, welche es von den Unter¬ 
thanen zu fordern hatte, bedeutend mitgenommen. Auch diese 
hatten mit dey übrigen deö Landes ihre Beschwerden gegen den 
Abbt Alexander nach Prag geschickt. Aber nachdem sie in Er¬
	        
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