Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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Folge ihm gewordener Aufträge, und dadurch habe er sich 
der Stände unversöhnlichen Haß zugezogen. Bitter klagte er 
über die Ungerechtigkeit einer Verurteilung, ohne ihn 
nur gehört zu haben, bloß auf die Klage seiner 
Gegner hin; er gibt endlich zu erwägen, wohin es fähren 
müsse, wenn man jede Privatsache zur allgemeinen mache, 
und die treuesten Anhänger der Regierung der Willkür ihrer 
Feinde preis gebe. 
Mit Vollendung des Landtages war auch die Ungnade 
gegen den Abbt vergessen, und das Verbot wegen Besuchung 
des Landtages sogleich zurückgenommen. 
Prälatenstands«Angelegenheiten. 
Ungeachtet der bittern Erfahrungen, welche Abbt Alexan- 
der gleich im Anfange seiner Laufbahn gemacht hatte, fuhr 
er dennoch nnermüdet fort zu kämpfen für die Interessen sei» 
nes Standes, die ihm mit denen seines Glaubens und des 
wahren Wohles seines neuen Vaterlandes dieselben zu seyn 
schienen. 
Der Mann, welcher sich eines hohen Zieles innerlich klar 
bewußt ist, wird durch Widerstand nicht zurückgeschreckt, son¬ 
dern seine Kräfte werden dadurch gehoben, sein Streben ge¬ 
läutert. Auf Alerander, als ihren Leitstern, sahen die übrigen 
Prälaten, und vertrauten unbedingt seiner Einsicht; sein Cha- 
racter, seine theologischen und Geschäfts-Kenntnisse empfah¬ 
len ihn bei den Großen und an den Höfen. 
Vorzüglich aber galt es auch gerade in dem Jahrzehent der 
Wirksamkeit Aleranders als Abbtes zu Wilhering, die Gerecht¬ 
same des Prälatenstandes gegen die Eingriffe der politischen 
Stände zu wahren, welche damit umgingen: »den geistli¬ 
chen als den vornehmsten Stand allgemacht in 
allem übrigen auszuschließen, und allein zum 
Contribuiren für einen Landstand zu erkennen.«*) 
Deßhalb finden wir auch den Abbt sehr oft in Wien und 
in Prag anwesend. Vorzüglich aber war eS die Angelegenheit 
deS DechantS zu Spital, dessen Unterthanen ungestraft in 
*) Worte einer k. Resolution ää. Prag am 2. Oktober iss?-
	        
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