Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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der Abbi es hier für jetzt nicht bringen. ES wurden zwar von 
Seite des Landeshauptmanns sowohl an Herrn von Gera, als 
auch an Richter und Rath Gebotsbriefe ausgefertigt, bei In¬ 
stallation des zum Pfarrer bestimmten Priesters Johann Pflicht- 
gemäß den erforderlichen Schutz zu gewähren; allein beide 
weigerten sich dessen, und so getraute sich auch Abbt Alexan¬ 
der wegen der drohenden Haltung des PfarrvolkeS nicht, den 
Act vorzunehmen. Leonfelden blieb einige Jahre ohne Pfarrer. 
Die Proceßkosten des Klosters wegen dieser Kirche beliefen sich 
auf 1286 fl. 
Auf Befehl des Landeshauptmanns mußten die Pfarrein- 
künfte durch die Zechleute verwaltet werden. Da sich aber die 
Zehentholden größtentheilö weigerten, den Zehent zu entrich¬ 
ten, beliefen sich die Rückstände in einigen Jahren in Geld 
angeschlagen auf 1200 fl. Der Gottesdienst wurde in der 
Spitalkirche gehalten, als deren Eigenthümer sich die Bürger¬ 
schaft betrachtete, anfänglich durch den Prädicanten, Herrn 
Martin, dann durch einen Herrn David. Er bestand in Vor¬ 
lesung des Evangeliums, mit einigen Nutzanwendungen auf 
die katholische Abgötterei und den Antichrist gewürzt, dann zum 
Beschlusse noch in dem bekannten Liede: Erhalt uns Herr bei 
deinem Wort, und steure der Papisten Mord, u. s. w. 
Ober neukirchen. 
Zu Oberneukirchen fand Abbt Alexander noch den abtrün¬ 
nigen Conventualen von Wilhering, Paul Treppa, den er 
ebenfalls zur Strafe für seinen Treubruch im Kloster einker¬ 
kerte. Es gelang ihm sehr bald zu entkommen.*) Leonhart 
Bruckner, welchem die erledigte Pfarre verliehen wurde, ver¬ 
sprach eidlich und durch Ausstellung eines Reverses, der ka¬ 
Chorherr von St. Florian, war sein Vetter, sein Schwieger¬ 
vater der Pfarrer zu Steinakirchen in Unterösterreich. 
*) Herr von Zelking nahm den Paul Treppa, nachdem er der 
Haft entkommen, in seinen Schirm und ernannte ihn zum 
Pfarrer in St. Oswald bei Freistadt, einer Filiale von La߬ 
berg, wozu er freilich auch kein Recht hatte. Treppa trieb sich 
hier eine Zeit lang herum, und zeichnete sich aus durch Schmä¬ 
hungen gegen die katholische Religion und in Aufhetzung gegen 
den Pfarrer zu Laßberg.