Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

größere Sicherheit gegen Anfechtungen von Außen, und Gele¬ 
genheit zu ungestörter Entfaltung zu verschaffen, kamen Kolo 
und Abbt Gerlaus in gemeinschaftlicher Berathung mit einan» 
der überein, sie dem Schutze deö Bischofes Eberhart von Bam¬ 
berg zu empfehlen, der ein Anverwandter der Stifter war. *) 
Kolo, im Vorgefühle seines nahen Todes, bestellte ihn überdieß 
zum Beschützer seiner noch sehr jungen einzigen Tochter, und 
schenkte, inr Falle auch diese noch vor Erreichung der mann¬ 
baren Jahre sterben sollte, all' sein Gut der Kirche zu Bamberg. 
Eberhart weigerte sich nicht, das ihm übertragene Schutz¬ 
amt zu übernehmen; worauf Kolo neuerdings alle Güter und 
Besitzungen, die sein Bruder und er selbst der heil. Maria zu 
Wilhering zugedacht hatten, in des Bischofs Hände feierlich 
niederlegte. Als solche werden namentlich angegeben: i) Das 
Schloß Wilhering, 2) der Wald am Kürnberge, 3) ein Hof zu 
Neuhofen, das Dorf Burcheim bei Erlamsbruck und Ederams- 
berg, 4) jenseits der Donau die Besitzungen Ulrich's zu Iben- 
berg, Greblich, und die Hälfte des böhmischen Waldes, der 
sich von Tissingen über bey schwarzen Berg bis zum Felsenriffe 
Pernstein, und von da bis zur Donau ausdehnt; — und das 
halbe Lobenfeld; 5) den Dienstleuten der Stifter zu Gramastet- 
ten wird ungehindert gestattet, sich in Wilhering begraben zu 
lassen, und ihre bewegliche und unbewegliche Habe dahin zu 
verschaffen. 
Ausgenommen den römischen Papst und den Bischof von 
Bamberg hat sich Niemand eine Schutzvogtei über das Kloster 
anzumaßen. 
*) Das Verwandschasts - Verhältniß mit dem Bischöfe ist nicht zu 
ermitteln, da man, meines Wissens, nicht einmal anzugeben 
vermag, welchem Geschlechte Bischof Eberhart angehörte. Sicher 
ist die Angabe Hosmann's (bei Ludewig, Scriptores verum 
episcop. Bamberg. I. 121), welcher ihn von den bayrischen 
Herzogen abstammen läßt, unrichtig. Des Bischofs Brüder, Re- 
ginold und Wolfker, welche in de» Urkunden vorkommen, stehen 
immer unter den Freien (Mon. boic. XI. 166 ». in. 460. Pe?., 
Codex dipl. epist. I. 367.). Möglich, daß Reginold derselbe ist 
mit Beginoldus de rifenberg, der in Eberhart's Urkunden öfter 
erscheint, oder Beginoldus de Olelingen in einer Urkunde des 
Klosters Ensdorf. (IVlonnrn. boic, XXIV. 3 3.) 
1 *
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.