Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

Gründung des Klosters Wilhering. Seine ersten 
Schicksale. 
An der Stelle, welche jetzt das Kloster Wilhering ein¬ 
nimmt, am nördlichen Abhange des KürnbergeS, dem Markte 
OttenSheim gegenüber, hart an der Donau stand im Anfange 
des 12. Jahrhunderts ein Schloß, von welchem ein reichbegüter¬ 
tes edelfreies Geschlecht seinen Namen trug. Im Jahre 1122 
wird seiner zum ersten Male erwähnt. *) Von dem Orte Wil¬ 
hering ist schon beinahe anderthalb Jahrhundert früher die Rede 
in dem bekannten Zehentregister des Bischofes Piligrin von Pas¬ 
sau, um 935; er gehörte in die Pfarre Schönhering, und war 
ihr zehentpflichtig. **) Aber auch das Schloß Wilhering reicht 
in ein viel höheres Alter hinauf, was sich schon aus dem Um¬ 
stande zur Genüge ergibt,, weil es um i i 46 nebst der eigentli¬ 
chen, in ein Kloster umgewandelten Burg noch ein Schloß oder 
Schloßruinen gab, das Alt-Wilhering hieß. 
Der erste Besitzer des Erbes seiner Ahnen auf der Burg 
Wilhering, von dem die Geschichte Meldung thut, ist Ulrich 
von Wilhering, der mit seiner Hausfrau Ottilia um 1110 
die Pfarrkirche zu Gramastetten baute und ausstattete. ***) 
Es wurzelte tief in jener Zeit die fromme Ueberzeugung 
von der Verpflichtung, einen Theil der zeitlichen Güter, die 
man von dem höchsten Herrn zu Lehen trug, dem Dienste Got¬ 
tes widmen zu sollen. Sie sprach sich aus in unzähligen Stif¬ 
tungen an Kirchen, Klöster und Spitäler, weßhalb auch jedes 
größere und reichere Geschlecht durch Gründung eines Klosters 
sich ein Verdieust vor Gott, und beständige Fürbitter bei dem¬ 
selben zu sichern bestrebte. 
Auch Ulrich von Wilhering, von dem nämlichen Geiste be¬ 
seelt, ging mit dem Gedanken um, einen Theil seines reichen 
*) Motiumenta boica. IV. 127. in castello Willelieringen. 
**) Freiberg, Sammlung historischer Schriften und Urkunden. 1.46s. 
***) Kurz, Beiträge IV. 4gs und 522.
	        
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