Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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Abbt Martin Gottfried *) starb am 27. September 1560. 
Es wurde ihm kein Nachfolger gegeben, sondern die Verwal¬ 
tung dem Abbte Michael von Engelszell aufgetragen, unter 
Aufsicht des Landeshauptmanns Georg von Manning und deö 
Vitzdoms Cosmas Gieriger, als »deö gotshaus obriste 
Superintendente n. 
Vergebliche Bemühungen K. Ferdinand's, dem 
Abfalle seiner Lander von der katholischen 
Religion Einhalt zu thun. Sein 
Sohn K- Maximilian. 
Ungeachtet der Bemühungen K. Ferdinand's, den alten 
Glauben aufrecht zu erhalten, war es dennoch überall im 
Laude so bestellt, wie wir sahen. Freilich möchte mau beinahe 
zweifeln, ob es nicht der Religion förderlicher gewesen, ihr 
einen solchen Schutz nicht angedeiheu zu lassen, denn unwider- 
sprechlich waren des Königs wohlgemeinte Befehle, ohne Kraft 
und Nachdruck, nur dazu geeignet, die Stände zum Be¬ 
wußtseyn ihrer Macht zu bringen. Der König unter¬ 
sagte zu unterschiedlichen Malen **) den Kindern seiner Unter-- 
thauen, auf auswärtigen Universitäten ihre Studien zu ma¬ 
chen. Es geschah deßungeachtet, öffentlich, ohne Scheu. Die 
Stände ob der Ens erlaubten sich Gegenvorstellungen gegen 
dieses Mandat; K. Ferdinand beharrte am i6. Juni 1554 
deßungeachtet auf seiner Forderung. Nichts desto weniger er¬ 
trotzten sich die Stände die förmliche Erlaubniß, ihre Kinder 
an zuläßigen Orten — d. h. überall, wo es ihnen beliebte — 
studieren zu lassen. ***) Ebenso erfloß am 20. Februar 1554 
ein Mandat, welches die Communion unter beiden Gestalten 
verbietet und den Obrigkeiten den Auftrag ertheilt, über die 
Widerspänstigen bei den Pfarrern Erkundigungen einzuziehen 
und sie dem Könige anzuzeigen. ****) Der Herrn - und Rit- 
*) Ec Itesi sich solgende Grabschrist seHen: Uro ego Martina» 
Gotfridi nomine natus, In Cliristi placida pace sinucjue 
cubo. / 
**) Jm Irmi 1524, am 3. Aprii issy und am 5. Aprii isis. 
***) Am 17. November 1556. 
*♦**) Codex Austr. I. 2 50. 
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