Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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K. Ferdinand hatte auf vielfaches Bitten endlich statt deö 
vierten Theils der Klostergüter sich mit einer baren Geldsumme 
von 24000 fl. zufrieden erklärt. Der Antheil Wilherings belief 
sich auf 1680 fl. Um diese Summe aufzubringen, war Abbt 
Leonhart genöthiget, mehrere Güter auf Wiederkauf zu ver¬ 
äußern, an Leonhart Hohenfelder zu St. Peter in der An, an 
Ludwig von Polheim und Veit von Zelking. 
Ueber die anderweitigen Schicksale des Klosters unter Abbt 
Leonhart schweigen die Nachrichten fast gänzlich, und beschrän¬ 
ken sich auf einen länger» Streithandel mit dem neuen und 
mächtigen Nachbar, Niclaö Rabenhaupt zu Ottensheim, *) 
österreichischen Kanzler, in Betreff der Kirchenunterthanen zu 
Ottensheim, und ihr Verhältniß zum Pfarrer und zum Magi¬ 
strate. Dießmal endete er mit einem Vertrage; — dann auf 
eine Abbtwahl zu Hohenfurt, deren Veranlassung uns so merk¬ 
würdig scheint, daß wir sie nicht mit Stillschweigen übergehen 
können, da sich aus selber ergibt, wie die Bewegung, welche 
1525 Deutschland von Grund aus erschütterte, in ihren Schwin¬ 
gungen sich selbst über dessen Grenzen hinaus erstreckte. Abbt 
Christoph **) von Hohenfurt ersuchte nämlich in einem vom 29. 
Juli 1525 datirten Briefe sammt seinem Convente den Vater- 
abbt zu Wilhering, Vorsorge zn treffen für einen andern Re¬ 
gierer deö Klosters. Um größer» Schaden, der etwa dem Klo¬ 
ster seiner Person wegen erwachsen könne, sey er deö Entschlus¬ 
ses , seine Würde niederzulegen — badie Un terthanensich 
des Gehorsams weigern, und sich dem Herrn von 
Rosenberg unterwerfen wollen. 
Abbt Leonhart Rosenberger verließ dieses zeitliche Leben am 
21. Jänner i sz4. Sogleich wurde an deö Verstorbenen Stelle 
einhellig zum Abbte gewählt Peter Rinkhammer, aus Ottens¬ 
heim gebürtig, wie er selbst dem Vaterabbt zu Ebrach schon 
*) K. Ferdinand übergab seinem Kanzler die Herrschaft durch ein 
Diplom ddo. Stuhlweiffenburg am 10. November 1527 als 
freies Eigen, da er sie früher nur als Lehen besessen. Dessen 
Sohn Christoph verkaufte sie »S5l an Hillebrand von Jörger. 
**) Khnol aus Wels. Er lebte noch 1540, wie aus einem Briefe 
seines Nachfolgers Paul erhellt, der den Abbt von Wilhering 
ersuchte, in den Angelegenheiten des Christoph Khnol Ordnung 
zu machen, damit nicht etwa das Kloster in Nachtheil gerath«.
	        
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