Volltext: Vom 4. März 1915 bis zur Kriegserklärung (4.)

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„Baron Sonnino erhöbt keinerlei Einwendung dagegen, 
daß, sobald das Abkommen geschlossen sein wird, die darüber 
dem italienischen Parlament abzugebende Erklärung mit dem 
Baron Burian vereinbart werde; «aber er hat in keiner Weis 
die Absicht, dem Parlament irgendwelche Erklärung über die 
Tatsache der Einleitung 'der Verhandlungen zu geben, auch 
nicht während der Dauer besagter Verhandlungen. Dieses weil 
laut dem Baron Sonnino jedwede Erklärung dieser Art das 
Gelingen der Verhandlungen beträchtlich erschweren würde, 
indem sie die öffentliche Meinung aufregte. Auch er wünscht 
die größtmögliche Eile." 
Ich sagte noch zum Fürsten Bülow, ich stünde ii 
Wartung des Berichts des Herzogs Avarna über bi< 
sammenkunft, die diefer heute mit Baron Burian gehabt 
müsse. Sonnino. 
Nr. 40. 
Der Botschafter in Berlin an den Minister des Auswärtigen. 
Berlin, 9. März 1915. 
Herr v. Jagow teilte mir in diesem Augenblick mit, Baron 
Burian habe ihn gebeten, uns von seiner bejahenden Ant¬ 
wort aus die von uns gestellte grundsätzliche Frage in Kennt¬ 
nis zu setzen; die österreichisch-ungarische Regierung willigt 
endgültig in Uebereinstimmung mit 'den von 'der königlichen 
Regierung zum Ausbruck gebrachten Forderungen ein, daß bie 
Erörterung über bie aus der Anwendung des Artikels VII 
des Dreibundvertr-ags fließenden Kompensationen auf den 
Boden der Abtretung schon ber Monarchie gehöriger Gebiete 
verlegt werde. Baron Burian hat ben Wunsch ausgedrückt, sich 
so schnell wie möglich in Verbindung mit dem königlichen 
Botschafter in Wien zu setzen, um Vereinbarungen über die 
Erklärung zu treffen, bie bie königliche Regierung hierüber 
dem Parlament machen möchte. B o l l a t i. 
Nr. 41. 
Der Botschafter in Wien an den Minister des Auswärtigen. 
Wien, 9. März 1915. 
Baron Burian sagte mir, die k. unb k. Regierung willige 
ein, die Frage der Kompensationen gemäß Artikel VII des 
Bündnisvertrags eben auf der von ber königlichen Regierung 
vorgeschlagenen Basis zu erörtern, b. H. auf bem Boben ber 
Abtretung von der österreichisch-ungarischen Monarchie ge¬ 
hörigen Gebieten. Er wies hierbei auf bie sorgfältige Prüfung 
hin, der diese Frage von seiten der k. und k. Regierung unter¬ 
zogen worden sei, und auf die großen Schwierigkeiten, die 
hätten überwunden werben müssen, utn zu bem obigen Ent¬ 
schluß zu gelangen. Er hob weiter hervor, baß biefer Ent-
	        
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