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„Baron Sonnino erhöbt keinerlei Einwendung dagegen,
daß, sobald das Abkommen geschlossen sein wird, die darüber
dem italienischen Parlament abzugebende Erklärung mit dem
Baron Burian vereinbart werde; «aber er hat in keiner Weis
die Absicht, dem Parlament irgendwelche Erklärung über die
Tatsache der Einleitung 'der Verhandlungen zu geben, auch
nicht während der Dauer besagter Verhandlungen. Dieses weil
laut dem Baron Sonnino jedwede Erklärung dieser Art das
Gelingen der Verhandlungen beträchtlich erschweren würde,
indem sie die öffentliche Meinung aufregte. Auch er wünscht
die größtmögliche Eile."
Ich sagte noch zum Fürsten Bülow, ich stünde ii
Wartung des Berichts des Herzogs Avarna über bi<
sammenkunft, die diefer heute mit Baron Burian gehabt
müsse. Sonnino.
Nr. 40.
Der Botschafter in Berlin an den Minister des Auswärtigen.
Berlin, 9. März 1915.
Herr v. Jagow teilte mir in diesem Augenblick mit, Baron
Burian habe ihn gebeten, uns von seiner bejahenden Ant¬
wort aus die von uns gestellte grundsätzliche Frage in Kennt¬
nis zu setzen; die österreichisch-ungarische Regierung willigt
endgültig in Uebereinstimmung mit 'den von 'der königlichen
Regierung zum Ausbruck gebrachten Forderungen ein, daß bie
Erörterung über bie aus der Anwendung des Artikels VII
des Dreibundvertr-ags fließenden Kompensationen auf den
Boden der Abtretung schon ber Monarchie gehöriger Gebiete
verlegt werde. Baron Burian hat ben Wunsch ausgedrückt, sich
so schnell wie möglich in Verbindung mit dem königlichen
Botschafter in Wien zu setzen, um Vereinbarungen über die
Erklärung zu treffen, bie bie königliche Regierung hierüber
dem Parlament machen möchte. B o l l a t i.
Nr. 41.
Der Botschafter in Wien an den Minister des Auswärtigen.
Wien, 9. März 1915.
Baron Burian sagte mir, die k. unb k. Regierung willige
ein, die Frage der Kompensationen gemäß Artikel VII des
Bündnisvertrags eben auf der von ber königlichen Regierung
vorgeschlagenen Basis zu erörtern, b. H. auf bem Boben ber
Abtretung von der österreichisch-ungarischen Monarchie ge¬
hörigen Gebieten. Er wies hierbei auf bie sorgfältige Prüfung
hin, der diese Frage von seiten der k. und k. Regierung unter¬
zogen worden sei, und auf die großen Schwierigkeiten, die
hätten überwunden werben müssen, utn zu bem obigen Ent¬
schluß zu gelangen. Er hob weiter hervor, baß biefer Ent-