Volltext: Vom 4. März 1915 bis zur Kriegserklärung (4.)

Nr. 36. 
Der Minister des Auswärtigen an den Botschafter in Witen. 
Rom, 4. März 1915. 
Der königliche Geschäftsträger in Cetinje telegraphiert 
folgende Mitteilung, die ihm der dortige Minister des Aus¬ 
wärtigen gemacht hat: 
„Heute Nacht drei Uhr drangen fünf österreichische Tor¬ 
pedoboote in den Hafen von Antivari ein, versenkten die 
königliche Dacht, landeten während des Bombardements Ma¬ 
trosen mit Maschinengewehren, welche Schüsse abgaben, um die 
Montenegriner fernzuhalten, während sie Feuer an das Re¬ 
gierungsdepot legten, wobei es ihnen jedoch nur gelang, 
einen kleinen Teil in Brand zu setzen. Eine Person wurde 
getötet, drei andere verwundet." 
Es ist angebracht, daß Ew. Exzellenz mit dem dortigen 
Minister des Auswärtigen ein Wort reden über diese mili¬ 
tärischen Operationen der österreichisch-ungarischen Streit¬ 
kräfte gegen Montenegro, die in offenem Widerspruch zu 
unseren Mitteilungen vom 22. Februar d. I. an die genannte 
Regierung sowie zu den Erklärungen des Baron Buttem 
stehen?) Sonnino. 
Nr. 37. 
Der Botschafter in Wien an den Minister des Auswärtigen. 
Wien, 7. März 1915. 
Baron Burian hat mich aus eigenem Antriebe benach¬ 
richtigt, daß seine Antwort auf unsere grundsätzliche Frage 
nicht allzu lange Zeit ans sich warten lassen werde. Ich be¬ 
merkte, die entschiedene Weigerung, die er bis jetzt dem 
entgegengesetzt habe, sich über diesen Gegenstand zu äußern, 
und die er noch in der Unterhaltung vom 2. März wieder¬ 
holt habe, hätte sicherlich nicht zu der Hoffnung berechtigt, 
daß er mir heute eine derartige Mitteilung machen würde. 
Baron Burian erwiderte mir hierauf, er könne nicht umhin, 
diese meine Bemerkung gerechtfertigt zu finden, aber er müsse 
betonen, daß er mir in der genannten Unterredung versichert 
habe, er würde, wenn der geeignete Moment gekommen sei, 
*) Vgl. die Dokumente Nr. 24 und Nr. 27. 
Note des Herausgebers.
	        
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