Volltext: Vom 4. März 1915 bis zur Kriegserklärung (4.)

in beiderseitigem Einvernehmen geändert werden sollten, wo¬ 
bei die k. und k. Regierung sich hinsichtlich dessen, was wir 
darüber mit Europa vereinbaren würden, völlig desinter- 
essiereu sollte, so wie wir uns (siehe auch den vorgeschlagenen 
Artikel XI) gegenüber dem desinteressieren würden, was 
Oesterreich-Ungarn am Schluß des Krieges auf dem Balkan 
kombinieren sollte. 
Hinsichtlich bes Artikels XI war bereits mein Gedanke 
der, daß 'Me Verzichte aus die Anrufung der Bestimmungen 
'des Artikels VII sich nicht nur auf den Krieg, sondern auch 
auf die Vorteile zu beziehen hätten, die aus dem Friedens- 
Vertrag für 'den einen und 'den anderen Teil mit Bezug auf 
den Balkan und im Dodekanefos sich ergeben würden. 
Für den Artikel IX lasse ich die Möglichkeit einer wei¬ 
teren Erörterung über bas Ausmaß der Summe zu, die als 
Teilquote an der Staatsschuld des Kaiserreiches zu über¬ 
nehmen sein würde; aber wir können aus den von mir in 
meinem Telegramm vom 8. April (s. Dokum. 64) dargelegten 
Gründen nicht den Wert 'der Investierungen in Rechnung 
stellen, die vom Staat in den abgetretenen Gebieten gemacht 
worden seien. 
Unheilbar erscheint die Meinungsverschiedenheit in be¬ 
zug aus Artikel V in 'der Angelegenheit des Zeitpunktes der 
Ausführung des Abkommens, zu dem man schließlich ge¬ 
langen würde. Auch hier kann ich mich nur auf die schon 
dargelegten Gründe beziehen, aus denen heute keine italie¬ 
nische Regierung sich zum Garanten für die vollkommene Er¬ 
füllung einer Verpflichtung machen könnte, Leren Gegen¬ 
leistung bis aus bas -Ende des Krieges verschoben würde. 
So nnino. 
Nr. 73. 
Der Botschafter in Wien an den Minister des Auswärtigen. 
Wien, 21. April 1915. 
Ich habe mit Baron Burian im Sinne des Telegramms 
Ew. Exzellenz gesprochen und ihn wissen lassen, daß die Ant¬ 
worten, die er mir in der Unterredung am vorigen Freitag 
hinsichtlich der Abtretungen gegeben hat, welche Oesterreich- 
Ungarn zu machen bereit wäre, Ew. Exzellenz keine geeignete 
Basis für ein Abkommen zu bieten schienen, wie es im beider¬ 
seitigen^ Wunsche läge, und teilte ihm Ihre verschiedenen Ein¬ 
wände in Sachen idieser Antwort mit. 
Baron Burian sagte mir, er nähme Kenntnis von der 
Mitteilung, die ich ihm gemacht, da er aber die Einwände 
Ew. Exzellenz sorgfältig zu prüfen wünsche, behalte er sich 
vor, mich ferne Antwort auf sie in möglichst kurzer Zeit 
wissen zu lassen. Avarna.
	        
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