Volltext: Die Widerlegung des Beschuldigungsfeldzuges gegen die farbigen französischen Truppen im besetzten rheinischen Gebiet

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er dessen Aufmerksamkeit auf die Verwendung farbiger 
Truppen in dem durch die Franzosen besetzten Teil des 
Rheinlandes lenkt. 
Herr Lloyd George hat diesem Abgeordneten durch 
den Unterstaatssekretär für auswärtige Angelegenheiten, 
Herrn Cecil Harmsworth, geantwortet. Es scheint uns 
interessant, hier dieUebersetzung des vollständigen Wort¬ 
lautes des .Briefes an Herrn Cecil Harmsworth wiederzu¬ 
geben : 
Foreign Office, S. W. I. 27. Oktober 1921. 
Lieber de Frece! 
Ihr an den ersten Minister über die Verwendung far¬ 
biger französischer Truppen im besetzten deutschen Gebiet 
gerichteter Brief wurde dem Foreign Office zur Nachprüf¬ 
ung übermittelt. 
Alle Informationen auf Grund unserer vor einiger Zeit 
Angestellten und neuerdings wiederholten Nachforschungen 
beweisen, dass die Angaben über die schlechte Haltung der 
betreffenden Truppen grobe Uebertreibungen waren. 
Tatsächlich ist es erwiesen, dass von 139 von dem 
deutschen Kommissar der Hohen Interalliierten Rheinland¬ 
kommission zur Kenntnis gebrachten Fällen, die sich auf 
einen Zeitraum von über 2 Jahren verteilen, die Anklagen 
nur in 30 Fällen für eine eingehende Prüfung durch die 
Hohe Kommission, aufrecht erhalten werden konnten. 
Von diesen 30 Fällen führten 13 zu Verurteilungen, 
hiervon 4 zu Gefängnisstrafen von über 5 Jahren, 2 Fälle 
führten zu Freisprechungen, 7 zu Disziplinarstrafen und 
8 blieben unerwiesen. 
Selbst wenn man die notorischen Schwierigkeiten bei 
der Zitierung von Zeugen und der Feststellung von Schul¬ 
digen in derartigen Fällen berücksichtigt, glaubt die Hohe 
Kommission doch, dass die Zusammenstellung der aufge- 
zählten Fälle viel Unverantwortlichkeit und Nachlässigkeit 
erkennen lässt; einige der vorgebrachten Anklagen wurden 
als vollständig frei erfunden und andere als auf geradezu 
frivolen Angaben beruhend erkannt. 
Die deutsche Regierung hat stets das Recht, durch Ver¬ 
mittelung ihres Vertreters zu Coblenz neue Fälle anzuzei¬ 
gen und der Hohe Kommissar ist bereit unmittelbar neue 
Untersuchungen anzustellen. 
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