Volltext: Die Altpfarre Taufkirchen an der Bram

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Hansrnckviertels nebst Salzburg an Oesterreich zurück- 
gegeDen werden; doch Bayern zögerte mit dieser Abtretung; 
die Dache kam so weit, daß Oesterreich ein Armeecorps 
von 30.000 Mann im Lande ob der Ens aufstellte, um 
diese Abtretung nötigenfalls mit Gewalt durchzusetzen. 
Slm 14. April 1816 waren die Unterhandlungen darüber 
zu Ende gebracht und am 1. Mai erfolgte die Uebergabe 
dieser Gebietstheile an Oesterreich, welches auch durch ein¬ 
gerücktes Militär davon Besitz nahm. So kam der In¬ 
kreis wieder zu Oesterreich und es haben sich die Worte, 
welche Kaiser Franz I. am 25. April 1809 zum Pfarrer 
I. Weisbacher in Peiierbach gesprochen hatte: „Es wird 
noch Alles gut werden", erfüllt: „Es ist Alles gut ge¬ 
worden". 
Kaum wollte man sich der Segnungen des Fnedens 
erfreuen, als ein Ereignis eintrat, welches tief in das 
Leben eingriff, Noth, Elend und Jammer unter vielen 
Familie» hervorbrachte; es war die in den Jahren 1816 
und 1817 in Oesterreich und Bayern herrschende Theuerung 
und Hnngersuoth, welche iit Folge der Mißernten, der Auf¬ 
zehrung aller Vorräthe von Lebensmitteln während der fran¬ 
zösischen Kriege sich einstellte, aber auch durch Wucher zu 
einem hohen Grade gesteigert wurde. 
Im Jahre 1817 kostete der österreichische Metzen 
Weizen 16 bis 17 fl., Roggen 13 bis 14 fl., Gerste 10 fl. 
Handel und Gewerbe lagen darnieder; die schlechte Nahrnng, 
Mangel und Kummer erzeugten Krankheiten und viele 
Tausende von Menschen hätten Hungers sterben müssen, 
wären nicht viele Tausend Metzen Hirsebrei ans Ungarn 
eingeführt worden. 
Als am 29. April 1817 noch tiefer Schnee auf deu 
Sergen und Felberu lag, da herrschte allgemeine Mut¬ 
losigkeit, düstere Trauer »ud Verzweiflung; allein plötzlich 
änderte sich Alles; am 30. April war die schönste Witterung, 
brachte das herrlichste Jahr mit einer reichgesegueteu Ernte.
	        
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