Volltext: Die Altpfarre Taufkirchen an der Bram

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den letzten Rest seines hinterlegten Sparkrenzers brachte, 
hatte viele Besorgnisse und Mißverständnisse hervorgerufen. 
Im Jahre 1812 unternahm Kaiser Napoleon den großen 
Zug gegen Rußland; aber im Flammenschein des brennen¬ 
den Moskau erbleichte sein Glückstern. Ans Mangel an 
Lebensmitteln gezwungen, mußte der Rückzug angetreten 
werden; die früh eintretende Winterkälte, der Hunger, die 
Kosaken, welche das auf der Flucht begriffene französische 
Heer beständig umschwärmten, rieben ganze Schaaren auf. 
Von den 600.000 Streitern, welche ausgerückt waren, über¬ 
schritten kaum 30.000 Mann, und diese leichenähnlich, in 
Lumpen gehüllt, ohne Waffen, ohne Gepäck, ohne eine Kanone 
den Riemen-Fluß; von den 25.000 Bayern, welche diesen 
Feldzug mitgemacht hatten, erreichten kaum 1000 Mann den 
bayerischen Boden. 
Im Jahre 1813 bildete sich gegen Napoleon ein 
Bund, welchem auch Oesterreich sich anschloß; doch König 
Max Joseph von Bayern wollte von dem Bündnisse mit 
Napoleon nicht abstehen; es drohte deßhalb ein Krieg zwischen 
Bayern unb Oesterreich auszubuchen unb schon stauben die 
beiderseitigen Heere bereits schlagfertig einander gegenüber, 
die Bayern bei Altheim, die Oesterreicher an der Traun; 
zur rechten Zeit noch — ant 4. Oktober 1813 — wurde 
int Kaffeehause zu Rieb ein Vertrag abgeschlossen, vermöge 
bessert Bayern beut Büttbitisse mit Napoleon entsagte unb 
sich an Oesterreich anschloß. In der Völkerschlacht bei 
Leipzig, 18.—20. Oktober, wurde die Macht des Kaisers 
Napoleon gebrochen und Deutschland von dessen Joche be¬ 
freit. Der ant 30. Mai 1814 und aut 20. Juli 1815 zu 
Paris abgeschlossene Friede gab den Völkern Europa's den 
heißersehnten Weltfrieden wieder. 
Der Rückmarsch eines Großtheiles der in biefent 
Kriege gegen Frankreich verwenbcten Armeen erfolgte auf 
ber Schärbinger-Strasse nach Linz unb Wien hinab. 
Laut ben Bestimmungen bes Wiener - Cougresses 
(a. 1814 unb 1815) sollten bas Jnviertel, bie Theile bes
	        
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