Volltext: Die Altpfarre Taufkirchen an der Bram

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Vexationen der zügellosen Milizen preisgegeben, so daß viele 
Besitzer von den Häusern liefen und dieselben leer stehen 
ließen. Als mm am 18. Juni 1745 die lebten Milizen 
aus dieser Gegend fortzogen, hatten die Bewohner alle Ur¬ 
sache, stell über den wiedergegebeueu Friede» zu freuen; 
anch die Bewohner von Sigharting. denen an den Häusern, 
Zäunen, Gärten und Feldern unsäglicher Schaden zuge¬ 
gangen war, nnd denen das obere Bäckerhaus und die so¬ 
genannte Breitenselde weggebrannt worden war, konnten 
über die Wiederkehr des Friedens froh aufjauchzen. 
Nach Auflösung der Post zn Eiienbirn übersiedelte 
der dortige Postmeister, Carl Nenner, nach Sigharting, und 
erwarb im Wege des Kaufes die Brandstätten der in der 
Kriegszeit 1743 niedergebrannten Hänser des oberen Bäckers 
nnd der Breitenselde als Baugrund zum Aufbau des neuen 
Posthauses und der Nebengebäude; im Jahre 1782 waren 
diese Baulichkeiten in Ausführung gebracht. 
In den ersten Tagen des Monats Mai 1809 mar- 
schirte ein französisches Armeekorps über Sigharting nach 
Linz; ein Theil desselben machte hier Rast, und lagerte sich 
im Schachen - Felde und längs des Lederer - Berges, re- 
gnirirte Proviant nnd plünderte allenthalben in der Gegend 
umher; bei dieser Lagerung und während des Trnppen- 
dnrchzuges gingen in der Hofmark das Hans Nr. 55 des 
Maurermeisters Martin Tandler, nnd zn Toblern das 
Caspargnt nnd das Maistergütl in Flammen auf. 
Im Jahre 1809 stand einige Tage hindurch auch das 
Schloß Sigharting als Lazareth für eine Anzahl aus Unter- 
Österreich hieher gebrachter kranker und verwundeter Fran¬ 
zosen in Verwendung; alle Nämiie des Hauses waren da¬ 
mit belegt; selbst in den Gängen und aus dem Dachboden 
lagen in Reihen ans Stroh gebettet die kranken Loldateu;
	        
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