Volltext: Die Altpfarre Taufkirchen an der Bram

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ließ, gehörte unter Anderem anch die Errichtung 
neuer Pfarren und Schulen. 
Hiebei hatte der Monarch die zu große Ausdehnung 
der alten Pfarren, die bedeutende Entlegenheit der Pfarrholden 
von der Pfarrkirche, die beschwerlichen Wege, die daraus 
hervorgehenden Zeitversäumnisse und erschwerte Pastoration, 
Alter und Gebrechlichkeit, dann auch die bessere Bildung 
des Volkes durch entsprechend gebildete Geistliche und Schul¬ 
männer im Auge. 
Die Hofmark Sigharting mit den umliegenden Ort¬ 
schaften gehörte seit alter Zeit zur Mutterpfarre 
Taufkircheu und zu der von dort ans pastorirteu, mit 
Taus- und Sepnltnrrechte ausgestatteten Curatsiliale 
Dirsbach und war daher mit den Gottesdiensten, Taufen 
und Begräbnissen dahin gewiesen. Im Jahre 1784 (am 
1. Mai) war die Cnratsiliale Dirsbach, wie auch 
Enzenkirchen und Rainbach, zu einer selbstständigen, von 
Taufkircheu unabhängigen Pfarre erhoben, und dortselbst 
ans de« Renten des Stiftes Snben das Pfarrhaus er¬ 
baut worden; die Hofmark Sigharting, wie die umliegenden 
Ortschaften, blieben dieser neu errichteten Pfarre zuge¬ 
wiesen. Doch die Hofmarkbewohner waren mit dieser Um¬ 
gestaltung nicht vollends zufrieden; sie machten weitere 
Schritte. Die Geneigtheit, mit welcher damals von Seite 
der Regierung vielen Markts-, Hofmark- und Dorf- 
Insassen, welche in ihrer Mitte eine Kirche oder ein Kirch¬ 
lein zu besitze« das Glück hatten, die Errichtung einer 
eigenen Pfarre zugestanden wurde, zumals, wenn für die 
Instandsetzung derselben der Religionsfond nicht zu sehr 
in Anspruch genommen wurde, war für die Hofmarkiufasseu 
vou Sigharting, wie der Nachbarschaft umher zu ver¬ 
lockend, daß sie gleichfalls nnd zwar mit Beistimmung des 
Herrn Grafen Ferdinand Joseph von Tattenbach auf St. 
Martin, als ihres Grund- und Vogtherren, hohen Ortes 
die Bitte wagen konnten, daß Sigharting als eine selbst¬ 
ständige, von Dirsbach independente Pfarre oder Localie,
	        
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