Volltext: Die Altpfarre Taufkirchen an der Bram

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Schloßcapelle Mm Hl. Pancralius. 
Schon in frühester Zeit entstand neben dem Castelle 
an der Fndach ein dem Hl. Marlyr Pancraz zngewidmetes 
Sacellum, welches das Schicksal der Zerstörung, aber auch 
der Wiedererhebuug mit dem Castelle theilte, somit die 
Haus- nnd Schloßcapelle für die Herren vou Sighartiugen, 
dann der von Pürchiuger wurde, damit sie darin bequemer 
der häuslichen Andacht obliegen konnten. Der Hl. Pancraz, 
als Patron der Hanscapelle, wurde auch als Familien¬ 
patron der Pürchiuger verehrt, und mehrere Dynasten der¬ 
selben wurden auf diesen Namen getanst. 
Ob die Pürchiuger sich zeitweilig einen eigenen Haus- 
caplan gehalten haben, oder ob sie sich um Haltung des 
häuslichen, selbst gestifteten Gottesdienstes einen Geistlichen 
von Tanfkirchen kommen ließen, darüber ist nichts bekannt. 
Im Jahre 1650 stiftete Freiherr Georg Ehrenreich 
von Pürching, Bruder des a. 1632 verstorbenen Johann 
Ulrich von Pürching auf Sigharting, Priester des Jesuiten¬ 
ordens zu Ingolstadt, als der letzte seines Stammes zur 
Schloß- nndHoscapelleSigharting ein Bene- 
ficinm mit einem ans dem adeligen freieigeneu Schlosse 
und Hofmark hypothekirten Capitale per 4000 fl. derart, 
daß von einem eigens ausgestellten, frommen, ehrliebenden 
Priester, den die jeweiligen Inhaber des Landgutes Sig¬ 
harting, respektive die gräflich von Rheiustein-Tatteubachische 
Herrschaft ans St. Martin zu präsentiren das Recht haben 
solle, allwöchentlich 4 hl. Messen nnd allquatemberlich ein 
gesungenes Requiem sammt Placebo für die in Gott ruhende 
wvhladelige von Pürchingcr'fche Frenndfchaft gelesen und 
gehalten werden; ans den entfallenden Interessen per 200 fl. 
sollten der Beneficiat 153 fl., der Schulmeister 8 fl. 40 kr., 
Messner 4 fl. 40 kr., die Armen auf die Hand 12 fl., 
das Gotteshaus Tanfkirchen 40 kr., die Hofcapelle dagegen 
das Uebrige mit 21 fl. erhalten. 
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