Volltext: Die Altpfarre Taufkirchen an der Bram

Lech-Fluße bis zur Ens, vom Böhmer-Walde bis zu den 
jnlischen Alpen hinein reichende Land: Bajubaria, Baju- 
varia, Bavaria, Bayern, und es begann für diese Land¬ 
striche, wie auch für die Gegenden an der Donau, am In 
und im Bram-Thale eine neue Zeit mit besonderer Aus¬ 
prägung im staatlichen, religiösen und volkswirthschaftlicheu 
Leben; es ist dieses die Zeit des in vielfacher Beziehung 
eigentümlichen Mittelalters! 
Die Bayern huldigten mittels ihrer agilnlsingischen 
Herzoge der Oberherrlichkeit der Frankens, welche sich seit 
dem Jahre 496 zum Christenthum bekannten, und so konnten 
denn auch die Bayern, welche noch dem Heidenthnme an¬ 
hingen , inmitten einer christlichen Bevölkerung — der 
Romanen — nicht mehr zurückbleiben. Der Werth und 
die Nothwendigkeit der christlichen Kirche in Bayern 
wnrde gefühlt. Regiutrude, die Gemahlin des Herzogs 
,Theodo II., eine fromme, flaatsklnge Prinzessin aus dem 
fränkischen Königshause, wußte Rath und Hilfe; es wurde 
ans Worms der heilige Rnpertus, gleichfalls aus dem 
kömglichen Geblüte entsprossen, an den herzoglichen Hof 
nach Regensbnrg berufen (um das Jahr 540). 
i) Die fränkischen Könige hatten den Agilnlsingischen Herzogen 
bedeutende Gebiete längs der Donau, Salzach, am Gebirge und auch 
am Weilhart hiu zugewiesen; das ganze Gebiet an der Matich hinauf, 
am Kobernausen- und am Weilhart-Walde gehörte zum souveränen 
Hausgebiete der Agilulfinger, welche sich zu Altöting, zu Ranshofen, 
Matighofen und Oftermütiug ihre Pfalzen aufrichteten und dort 
residirten. 
Außer den Agilnlfingern gab es auch noch andere bojoarische 
Edelgeschlechter — Illustres — die der Huosi, Drozza, Fagana, der 
Hahiliuga und der Aniona; es wird mehrfach behauptet, daß Letztere 
zu Augsieß bei Sighartiug ihren Sitz gehabt haben, daher der ur¬ 
kundliche Name des Ortes „Anensiezza", d. i. „Sitz der Aniona"- 
Diese genannten Geschlechter besassen gleichfalls viele und beträcht¬ 
liche Guter.
	        
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