Volltext: Th. 1 [= A. Geschichte von Schärding], H. 1 (Th. 1, Heft 1, 1887)

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Anwälte waren: Hanns LoterLeck und Hanns Reithover, herzogliche Anwälte; 
"Hanns Hauser, Ulrich Rueland, passauische Anwälte; Conrad Bladek, domkapü» 
lischer Anwalt; Ulrich Cammerauer, Conrad Bladek's Vorleger; Heinrich Harb, 
des Hannsen Loterbeck's Vorleger?) . 
Der abgeschlossene Friede dauerte zwar nicht 4, doch 2 /2 ^ahre und um 
diese kurze Friedenszeit waren die Bewohner Bayerns froh. 
Im Jahre 1433 verkaufte Hauus Grüuwald, Bürger zu Schärdmg, 
dem Herrn Hanns von Tannberg zu Aurolzmüuster und dessen Hausfrau das Gut 
zu Tobel, Pfarre Merschwang, Gerichts Ried, als freies,^ Eigen; Gesiegelt haben: 
Gottfried Naspe, Burghüter zu Schärding und Heinrich Rümel, Stadt¬ 
schreiber zu Schärding; actum 24. August 1433?) 
Im Jahre 1437, den 6. Jänner, verkauft Georg Zarbeck, der Färber, 
Bürger zu Schärding, den Brüdern Hanns und Wolfgang den Tannbergern, die 
freieiqene Prunnhube und den von Passau lehenbaren Zehent aus der ganzen 
Wimhube und auf den zwei Gütern auf dem Nnßperg, Pfarre Weitbach, Gerichts 
Ried, mit Ausnahme von den zur U. l. Frauenzeche zu Ried gehörigen 28 Pfund 
Gülten; gesiegelt haben die weisen und festen: Georg der Hakkenpuecher ze 
Hakkeupuech, Landrichter zu Schärding und Götz Gottfried der Raspe.) 
Am Charfreitage des Jahres 1439 war eine durch den Eisgang verursachte 
außerordentliche Wasserhöhe des Jnnstromes?) 
Im Jahre 1439 gerieth Herzog Ludwig mit seinem eigenen Sohne Ludwig, 
beiaenannt der Höckerichte, in Streit und ans diesem entwickelte sich einer der 
abscheulichsten Kriege, der unglücklich für den alten Vater Ludwig endigte. Die erste 
Uneinigkeit veranlaßte die Heirath, welche der junge Ludwig (1438) wider Willen 
des Vaters einging mit Margaretha, einer Tochter des Churfürsten Friedrich von 
Brandenburg, eines Erzfeindes des alten Ludwig. , _ 
Das junge Ehepaar durfte dem Vater nicht unter die Augen; ja Herzog 
Ludwig ging mit dem Gedanken um, seinen Sohn von der Nachfolge im Herzog- 
thume gänzlich auszuschließen; dagegen liebte er zärtlich einen unehelichen Sohn, 
Wieland von Freiberg, den er bei jeder Gelegenheit vorzog und dem er einen 
großen Theil seiner Schätze zuwenden wollte. Darüber ^ entbrannte der junge Ludwig, 
überhaupt von böser Gemüthsart, in Rache gegen seinen Vater und schloß, um 
diesem die Regierung zu entreissen, mit dem Markgrafen Albert Achilles von Ans¬ 
bach feinem Schwager, ein Bündnis, für welches auch die Herzoge von Landshut 
und München, und fönst noch mehrere Grafen und Ritter gewonnen wurden. 
1) Joannis Steindelii chronicon apud Oefele. Tom. I., pag. 534, 535. Vuchmger's 
Geschichte von Passau, II., 129, 130. , 
2) Archiv Seefeld bei Ferd. Wirmsberger's Beitrügen zur Genealogie der Dynasten 
s) Original-Pergament im Schloßarchive zu Aurolzmüuster mit 2 Siegeln. 
A. Erhard's Geschichte der Stadt Passau, L, S. 183,
	        
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