Volltext: Th. 1 [= A. Geschichte von Schärding], H. 1 (Th. 1, Heft 1, 1887)

— 100 — 
abschlagen. Dagegen ließ Bischof Leonhard als Repressalie herzoglichen Hintersassen 
zu Schärding, Dingolfing und Rattenberg 2c. Weinzüge aus Oesterreich und Salz¬ 
schiffe aus Bayern wegnehmen?) . . 
Dem Hanns Ecker, Rentmeister zu Obernberg, hatte Herzog Ludwig seinen 
Sitz uud Behausung zu Schärding und anderes Gut, im Werthe bis 60 Wund 
Pfennige jährlicher Gilt ohne alle rechtliche Sprüche uud Ursache eutwehrt; Icker 
klagte zu Vilshofen. 1433?) „ 
Außerdem hatte Herzog Ludwig, um dem Herzoge Heinrich und dessen 
der Stadt Schärding gegenübergelegenem Gebiete belästigende Mücken auf die Nase 
zu setzen, die wegen ihrer Räubereien im Laude berüchtigten Egrer nnd Achaz 
Ramung u. fl. in seine Dienste genommen und als Burgpfleger über Reuhaus und 
Königstein gesetzt, die auch von diesen Burgen aus unablässig das Rotthal und das 
passauische Territorium beunruhigten und den Passauern die Zufuhr der Lebens¬ 
mittel erschwerten. Auf dem Concil zu Basel war dieses ein Punkt der Klage 
gegen Ludwig?) 
Die Folgen dieser Gewaltthätigkeiten blieben nicht aus; der gegenseitige 
Ingrimm kam zum offenen Ausbruche. Schon am 23. Juli hatte Bischof Leonhaid 
von Passau mit Herzog Heinrich von Landshut ein enges Bündnis gegen den 
unruhigen Herzog Ludwig abgeschlossen?)5)6) , 
Im Jahre 1434 hielt sich Herzog Ludwig der Jüngere, Ludwig des 
Gebarteten Sohn, längere Zeit zu Schärding aus und wurde dort angegangen, den 
Frieden zwischen dem Bischose von Passau und seinem Vater zu vermitteln?) 
Am 27. Mai 1434 erlaubte Kaiser Sigismund dem Bischöfe Leonhard 
das, zum Nachtheile uud Schaden des Hochstiftes Paffan erbaute und jüngst 
mit neuen Befestigungen verstärkte Schloß Königstein mit Waffengewalt zu 
zerstören, und am 28. November erließ derselbe Kaiser einen Befehl an die Herzoge 
Eriist, Wilhetnfund Albert, dem Herzoge Ludwig, der von Königstein ans unablässig 
das Passaner Gebiet beunruhige, bei schwerer Ahndung keine Hilfe zu leisten?) 
Den 16. Februar 1435 sprach der Kammermeister, Erasmus Preisinger von 
Kopfsberg, schiedsrichterlich die Hilfe ans, die Herzog Heinrich dem Versprechen gemäß 
1) Mon. boic. XXXI, TI, 64. 
2) (?,. Lang, Regest. XIU, 258. 
3) A. Buchuer's Geschichte von Bayern, VI. Bd., S. 277. 
4) Mon boic. XXXI, II. (pag. 254) 243. 
5) Den 26. Juni 1433 hatte sich Herzog Albrecht V. von Oesterreich gegen des Herzogs 
Ludwig Vorsah erklärt, den Berg zwischen Passau und Krämpelsteiu an der Donau zu befestigen 
und zu besetzen; Buchiuger's Geschichte von Passau. II. S. 131. 
6) Unterm 26. Juni 1433 seht Herzog Albrecht vou Oesterreich den Bischof Leonhard 
von Passau in Kenntuis, daß im Falle Herzog Ludwig von Bayern-Ingolstadt den zwischen 
Passau und dem Krämpelstein gelegenen Berg wirklich besetzen werde, er ihm einen Absagebrief 
zusenden wolle. Mon. boic. 31, II, 232. 
7) Mon. boic. XXXI, II, (pag. 254) 243. 
8) Buchinger's Geschichte von Passau, II., S. 131,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.