Volltext: Band I. Der Weltkrieg 1914 - 1915 (Band I. 1916)

um 1^4 Uhr nachmittags die erste Gruppe die dominierende Höhe des Ostrandes einnahm, dadurch 
die ganze feindliche Stellung aufrollte und den Gegner zum schleunigsten Rückzüge zwang. 
Hell loderte am Abend eine einzige Kette zahlloser wärmender, leuchtender Lagerfeuer 
am ganzen Höhenkamme von Terbukow, Bjelos, Senf, Wicevac, hell loderten auch Jubel und 
Begeisterung in aller Herzen und wuchsen ins Unermeßliche, als gleich darauf die Freuden- . 
raketen auf den Höhen des Lovcen zum Himmel stiegen. 
Ein Gefühl der Befreiung überwältigte uns, manch heiße Träne stahl sich in die 
Augenwinkel und perlte über wetterharte Wangen. Es war uns, als müßten wir still in die 
Knie sinken, die Hände falten und andächtig betend Gott danken. 
Nach der Erstürmung des Lovcen übergab sich die Hauptstadt Cetinje 
am 13. Jänner 1916 den Siegern und König Nikita bot seine Unterwerfung 
Karte zur Eroberung von Montenegro. 
aüf Gnade und Ungnade an. Er widerrief aber bald seine Friedensbitte und 
floh nach Frankreich. Die Verbündeten unterwarfen in unaufhaltsamem Sieges¬ 
marsche das Land der schwarzen Berge in seinem ganzen Umfange, ebenso 
Albanien, dessen Bevölkerung in den Reihen der Verbündeten mitkämpfte. Am 
24. Jänner wurde Skutari, am 26. Jänner Giovanni di Medua, am 
27. Februar Dura zzo besetzt. Damit war in wenigen Wochen das Straf¬ 
gericht an Serbien und Montenegro vollzogen. Beide Länder hatten in diesem 
Feldznge von ihrer gesamten Streitkraft, die etwa 300.000 Mann betragen 
haben mochte, über 220.000 Mann nebst ihrer ganzen Artillerie und ihren 
ganzen Train verloren. Sie waren als selbständige Staaten aus der europäischen 
Landkarte gestrichen und ihre Könige landesflüchtig. 
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