Volltext: Meine Erinnerungen aus Deutschlands Heldenkampf

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Bavallerie-Rriegsspiel — aus dem Lande leben, keinesfalls aber auf den 
Straßen der Armeekorps und Divisionen diesen zum Marschhindernis 
werden. Die Briegserfahrung lehrte uns, daß die Beweglichkeit moderner 
Ravalleriemassen auf die Dauer nicht größer war als die unserer vor 
züglich marschierenden Infanterie, auf deren Marschstraßen sie immer 
wieder hemmend zurückblieben, sobald es vorn ernst wurde. Die -Hafer- 
kolonnen der Bavallerie-Divisionen waren eine ständige Sorge für Ober- 
Ouartiermeister, Intendanten und Rolonnenkommandeure und, um dieser 
ihrer unentbehrlichen Rolonnen habhaft zu werden, lag die Ravallerie 
ständig in Ortschaften, die der viel angestrengteren Infanterie als Unter 
kunft hätten dienen sollen. Selbst kavalleristisch fühlend, gestand ich mir 
von Tag zu Tag mehr die geringe Brauchbarkeit meines an sich vorzüglich 
zusammengesetzten Ravallerie-Rorps in einem Gelände wie vor der verdun 
front ein. Ich schlug der O. L. daher persönlich die Abgabe des 
Rorps zum Einsatz auf dem rechten Heeresflügel vor. Leider erfuhr ich 
eine glatte Ablehnung und dann zu spät die traurige Wahrheit, wie 
schicksalswendend die Reitermaffen bei der J. und 2. Armee zu gebrauchen 
gewesen wären! 
Südlich der von Stenay auf Nouart vorgetriebenen Vorhut des 
Ravallerie-Rorps erkämpfte das XHI. A. R. sich in unvergleichlichem Schneid 
die waldgekrönten Höhen zwischen Montigny und dem von schöner roma- 
nischer Rirche überragten Mont. Dann gab der Feind vor der vor 
dringenden Verfolgung des VI. A. R. nach. Dieses holte, rechts vorwärts 
gestaffelt, über Buzancy—St. Iuvin auf varennes aus, während das 
XIII. A. R. in geschickter Schwenkung nach Süden über Bantheville und 
westlich aufTharpentry vordrang. Gleichzeitig trieben das bei dem entzückend 
gelegenen Städtchen Dun übergegangene VI. R. B. und das XVI. A. B. 
von Brieulles und Sivry her den Feind auf Tierges —Montfaucon zurück. 
-«Zier fei eine kleine Episode eingeschaltet, die mir mein vortrefflicher 
-Hauptmann Schmantes, damals Gencralstabsoffizier beim VI. R. R., als 
Augenzeuge von seinem Rommandierenden General erzählt hat. Der alte 
Goßler war stets soweit wie möglich vorn und fast immer zu Pferde. 
Er hielt das für richtig, denn 1870 hätten die Führer es ebenso gemacht. 
Dadurch kam der Stab des Generalkommandos sehr oft in schweres 
Artilleriefeuer, was ihn aber keineswegs störte. Als die Vorhut des 
VI. R. B. bei Dun die Maas erreichte lag der Ort unter heftigem Feuer.
	        
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