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Sturmtag der OVerschlesier, S. Mai. 
Hptm. Baum, 1. Kp. rechts, 2. links, brachen im Feuer aus den voll- 
besetzten feindlichen Gräben völlig zusammen. Nur der Führer der 1., 
Lt. d. R. W e i s e, erreichte mit wenigen Mann bei 257den französischen 
Graben und Anschluß an die 156er. Die 4.,die in der Mitte stürmen 
sollte, wurde schon vor Angriffsbeginn in den flachen Gräben am Vogel- 
Herd zusammengeschossen und auseinandergesprengt. Die Reservekom- 
pagnien, 3., 12., 11./R. 23, kamen nicht durch das Sperrfeuer hindurch. 
II./156 hatte schon drei Tage vorn in verseuchten Stollen bei 291, wo 
aus Mangel an Sauerstoff keine Kerze mehr brannte, schwere Einbuße 
an seiner Gefechtskraft erlitten. Einer der Besten des Bataillons, Lt. 
Weezerek, sank, durch das Fernglas beobachtend, schon vor dem 
Angriff tot in den Graben zurück, und als nun die Sturmwellen der 
5. und 6. Kp. antraten, wurden auch sie mit einem Hagel von Geschossen 
überschüttet. Aber der hervorragenden Führerpersönlichkeit des Hptm. 
d. R. G ü n tz e l gelingt es, seine 5. Kp. und Gruppen der übrigen durch 
den Orkan hindurchzureißen, über den Grund hinweg, den Hang der 
Höhe hinauf und mit den Lts. d. R. Heide, Krause, Thomsen 
und Gideon den franz. Graben bei 257 zu erreichen. Bon allen Seiten 
wird das besetzte Grabenstück vom Feinde unter Feuer genommen, be- 
sonders unter Flankenfeuer von dem Quergraben bei 21. Lt. d. R. 
Krause, 7. Kp., aufrecht das Feuer seiner Leute leitend, fällt. Durch 
rasendes Sperrfeuer bringt Musk. W e i n i t f ch k e der 5. Kp. Meldung 
von der Lage des Häufleins zum Bataillon und trägt verwundet den 
Befehl zurück, bei Dunkelheit den Graben zu räumen. Ein Gegenbefehl 
des Regiments kommt zu spät. Grauenhaft ist die Verwirrung im 
Sturmgraben, wo das von Minute zu Minute sich steigernde feindliche 
Sperrfeuer in die sich zusammendrängenden Massen schlägt. Die Stollen 
liegen voll Schwerverwundeter: ein Zurückschaffen nach Haucourt ist 
unmöglich. Von 550 Gewehren des II./156 sind am nächsten Morgen 
noch 124 beisammen. 
Vier Stunden nach den Schlesiern, 9°° abds., sollten die Bayern, 
I./b. 22 unter dem Regimentsführer, Major Reiß, stürmen. Es kam 
wieder nicht dazu. Kurz vor Sturmbeginn wurde der Unterstand ver- 
schüttet, in dem sich der Kp.F. der 8./b. 22 mit sämtlichen Zugführern 
befand. 30 Minuten nach der Sturmzeit waren sie erst ausgegraben. Bei' 
der 6. Kp. waren zwei Zugführer verwundet, und drüben stand der 
Feind in seinem Graben Mann an Mann. Tapfere Leute, die rückfichts- 
los aus dem Graben stürmten, wie Pionier Post der bayr. Pi.K. 21„ 
starben am französischen Drahwerhau den Heldentod.