Volltext: Die Zermürbungsschlacht [15/III.-IV. Teil] (Band 15 III. und IV- Teil / 1929)

Vergebliche Sturmversuche am 22. April. 
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mußte auch von R.I.R. 203, was noch vorn lag. in den zuerst eroberten 
Graben zurück. Vermißt wurden Lt. d. R. Engelhardt, Kp.F. 
der 9., sein Zugführer Lt. d. R. Rietz und der Führer des M.G.Ss.- 
Trupps 7, Lt. d. R. H e i n e l, alle zweifellos am feindlichen Draht ge- 
fallen, wie auch Lt. d. R. Ahrens, Kp.F. der 3., und Lt. d. R. 
E x n e r der 4.Kp. 
Drüben, jenseit des Heckengrundes, war auch gestürmt worden; 
denn es war befohlen. Oberst v. K a m e k e hatte das erprobte R.Iäg. 6 
zum Sturm gegen Werk 263a in vordere Linie gestellt. Aber selbst sein 
tapferer, sonst so zuversichtlicher Führer, Hptm. v. B ü l o w, hatte 
wenig Vertrauen auf das Gelingen, schilderte seine Leute als übermüdet 
und abgekämpft. Man sah 4°° nachm. die 203er losstürmen, man folgte 
5°°, dem befohlenen Zeitpunkte. Tapfere Offiziere führten die Sturm- 
gruppen, Lt. d. R. N i g g l, bereits für schneidige Patrouillen 1913 mit 
dem E.K. I. ausgezeichnet, und Lt. d. R. B o t h, schon am 9.4. bewährt. 
Es war wie drüben. Kalter Eisendraht und feuriger M.G.Hagel brachen 
die Reste der Angriffskraft. Und so ging es die ganze Linie der 38er 
entlang. Lt. d. R. Schiel der 2. Kp. blieb vermißt, gefallen wie die 
Lts. d. R. K l i n k e und P e t r o l l der Jäger. 
Den „Vogelherd" sollte Regiment Keith (Nr. 22) nehmen, das sich 
schon seit dem Sturm auf den Termiten-Hügel am 7.4. mit unendlicher 
Ausdauer in grundlosem Wiesenboden herangearbeitet hatte und das 
Gehölz von Nordwesten und Westen umgab. Fast täglich wurden Er- 
kundungsvorstöße unternommen in der Hoffnung, sich dieses wichtigen 
Ausgangspunktes für den weiteren Angriff auf Höhe 304 ohne besondere 
Vorbereitung zu bemächtigen. Sie blieben vergeblich, vergeblich auch der 
tapfere Angriff des III./Batls. am 22. unter Leitung des Rittm. 
Schalfcha v. Ehrenfeld (Drag. 8). Zwar drang die 10. Kp. unter 
Lt. v. L i e r e s und Wilkau (Huf. 4), der an ihrer Spitze fiel, 50 in in 
den Nordostzipfel ein; sie konnte sich aber ebensowenig halten wie Teile 
der 12. und 2. Kp., die am nächsten Vormittag aus selbständigem Ent- 
schluß der Lts. d. R. Karger und Trenczek den Graben an der 
Südwestecke erreichten. Beide Führer wurden schwer verwundet, die 
Leute konnten nicht länger in Schlamm und Wasser zubringen. So 
waren auch im Walde von Avocourt von den bayrischen Sturm- 
kompagnien (6. u. 8./b. 22) nur Teile, von den Flammenwerfern 
keiner, nach vorn gelangt, da die Mannschaften im Laufgraben bis ans
	        
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