Volltext: Die Zermürbungsschlacht [15/III.-IV. Teil] (Band 15 III. und IV- Teil / 1929)

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Oblt. Boelcke begründet seinen Ruhm. 
F.Lt. Habel warf den eingedrungenen Feind zurück, und so wurde hier 
wie auf der ganzen Front die erkämpfte Stellung behauptet*). Als im 
Morgengrauen des 16.3. eine Kompagnie des franz. I.R. 134 (40. I.D.) 
von neuem den direkt auf der Kuppe des „Toten Mannes" gelegenen 
Sappenkopf 155 wegzunehmen versuchte, wurde dies durch die 5./R. 51 
verhindert, wofür die Kompagnie und ihr Führer, Lt. d. R. R e f f e l, 
durch den Kronprinzen und den Kommandierenden General besonders 
belobt wurden. Dagegen erschöpften sich die 51er ihrerseits in den fol- 
genden Tagen mit Versuchen, dem Feinde drei südl. Punkt 96 gelegene 
Blockhäuser zu entreißen, aus denen er mit seinen M.G. die Verbindung 
vom Raben-W. nach rückwärts beherrschte und mit der bis ins Jorges- 
Bachtal reichenden Beobachtung sein Eeschützseuer zielsicher lenkte. Bei 
einer schneidigen artilleristischen Erkundung fiel durch M.G.Geschoß 
aus den Blockhäusern Oblt. d. R. M e n ck e der 7./R.Fa. 22. 
Wie zu ihrer Linken den Thüringern bereitete auch den Schlesiern 
nach siegreichem Sturm schwere Tage und Wochen das feindliche Ar- 
tilleriefeuer, besonders in den ersten Tagen durch ein regste Flieger- 
tätigkeit ermöglichendes, klares, sonniges Wetter begünstigt. Die deutschen 
Flieger, obgleich an Zahl dem Feinde dauernd unterlegen, taten alles, 
die Luft über den deutschen Linien reinzuhalten. Damals begann der 
Ruhm des Oblt. Boelcke, der am 12., 13., 19. und 21. März seinen 
10.—13. Luftsieg errang. Der Feind war indes nicht allein auf Flieger- 
beobachtung angewiesen. Auch von der die Kuppe des „Toten Mannes" 
südöstlich überragenden Höhe 285,9**) und von der mit Artilleriebeob- 
achtungsstellen überreichlich besetzten Höhe 304 konnten die deutschen 
Gräben eingesehen werden. Flankierend traf das Feuer vor allem von 
Höhe 310 bei Montz6ville und dem Südhange der Höhe 304 die- Stellung 
der 38er, von denen stets zwei Bataillone vorn lagen, eins mit der Front 
nach Süden in Linie 99—98—97 am „Toten Mann" selbst, das andere 
an dessen Westhang in Linie 98—95 mit der Front nach Westen, über 
500 Mann betrugen ihre Verluste vom 15. März bis 8. April, nicht 
*)Die Beute betrug über 1000 Gefangene. Von den deutschen Sturm- 
truppen verloren am 14.3.: I./R. 23 — 125 M. (2 Offz.), II./R. 23 — 107 (1), 
11./R. 38 = 127 (4), R.I.R. 38 insgesamt 195 (6), R.Jäg, 6 = 299 (10), 
II./R. 51 = 58 (3). 
**) Die Franzosen haben nach Verlust der nördlichen Kuppe diese höhere, 
südliche als den eigentlichen „Toten Mann" bezeichnet und dem deutschen Heeres- 
bericht, der den „Toten Mann" als erobert meldete, Unwahrheit vorgeworfen. 
Der deutsche Heeresbericht war aber durchaus im Recht, da auf den franz. 
Karten der Name „Le Mort Hamme" an der nördl. Kuppe steht.
	        
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