Volltext: Die Zermürbungsschlacht [15/III.-IV. Teil] (Band 15 III. und IV- Teil / 1929)

Erstürmung des Caillette-Waldes am 1. Juni. 
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der zehn schweren Flammenwerfer, die Oblt. T h e u n e auf die ganze 
Front der 7. R.D. verteilen wollte, wurden zerschossen, so daß der Angriff 
mit diesen aus den linken Regimentsabschnitt, den der 66er, beschränkt 
wurde, wo die zu nehmenden betonierten I Räume eine solche Unter- 
stützung der Infanterie als besonders notwendig erscheinen ließen. Un- 
mittelbar vor dem Angriff drohte hier eine Krifis, als in die in der Kase- 
matten-Schl. dicht zusammengedrängten Sturmtruppen, die schon durch 
das stundenlange feindliche Sperrfeuer stark gelitten hatten, auch noch 
eigene Kurzschüsse schlugen. Es schien unmöglich, die Infanterie recht- 
zeitig zum Sturm vorzubringen. Da entschloß sich Oblt. T h e u n e, dessen 
schon vorn liegende Leute weniger betroffen wurden, im Vertrauen auf 
seine Waffe den Angriff trotzdem auszuführen. Punkt 9™ vorm. ergoß 
sich auf die „dicht gedrängt im vorderen Graben stehenden Franzosen ein 
brausendes Feuermeer. Der Feind sah lodernde, zuckende Stichflammen 
aus ungeheuren schwarzen Rauchwolken auf sich zukommen, er sah keine 
Leute und keine Apparate, wie ein Naturereignis von ungeheurer Größe 
drückte ihn die unbekannte Erscheinung nieder." (Bericht des Oblt. 
T h e u n e.) Mit erhobenen Händen standen die Verteidiger, zunächst 
ohne einen Schuß abzugeben, dann liefen sie in dichten Scharen über, 
als die kleinen Flammenwerfer mit den Stoßtrupps vorgingen. Fast ohne 
Widerstand stieß der Angriff der 66er, I., Hptm. d. L. Deitmer, 
rechts, II. unter Major Piper links, durch die ganze Tiefe der furcht- 
baren Verteidigungsanlagen hindurch. Auch die I Werke, deren Decken 
selbst der schwersten Beschießung widerstanden hatten, erlagen den Flam- 
menwersern. Links stürmte 8./R. 66, unter Flankenfeuer vom Fumin 
leidend, sofort weiter vor bis zur Bahnlinie. Lt. d. R. G e i e r (f 3.6.) 
meldete, daß auch die Höhe des Chapitre-W. leicht zu nehmen fei, wenn 
das eigene Artilleriefeuer aufhöre. 
Vor den 72ern hatte die deutsche Beschießung ihre Wirkung getan*). 
Die Sturmwellen unter Hptm. Mylius mit seinem Adjt., Lt. d. R. 
Kettmann, eilten über die vorderen französischen Gräben, in denen 
die Besatzung sich angstvoll duckte, hinweg und folgten unaufhaltsam der 
.Feuerwalze. Vereinzelter Widerstand wurde rasch gebrochen. Lt. d. R. 
Müller, Kp.F. der 11., sprang als erster aus der Sappe des Senk- 
rechten-Gr. hinüber in die feindliche, packte ein M.G. und warf es über 
den Kopf zurück. Mit einem andern führte der Hornist Gefr. W i tz o r k e 
*) Als Artl.Verb.Offzre. werden anerkennend genannt: Lts. d. R. Reil, 
2./Fa. 39, Hase, I./Fußa. 12, D e n k, 2,/Fa. 3. 
8»
	        
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