Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

Kampf auf dem gortglacis. 
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346 vorm. stand I./53 trotz aller durch den überraschenden Angriffs- 
befehl entstandenen Hemmnisse zum Sturm bereit. Es dämmerte im 
Osten. Schon hob sich der Vaux-Berg als dunkler Schatten vom heller 
getönten Himmel ab, da donnerten nochmals die deutschen Geschütze im 
Trommelfeuer gegen das Fort und Umgebung. Ahnungslos saß der 
Franzmann in seinen Kasematten, hörte dumpf die Schläge der Gra- 
naten über sich und glaubte, auch diesmal kein Aufhebens von dem Ge- 
schieße machen zu brauchen, denn schon drei Monate berannte der 
„Boche" die Feste ohne Erfolg. 
Aus den deutschen Gräben heben sich Reihen dunkler Schatten. Vor- 
weg Stoßtrupps, dahinter die Kompagnien des I./53, jede in drei 
Wellen, in kurzen Abständen einander folgend. Vor ihnen schlagen 
noch dauernd Granaten ein. Splitter surren den Schützen um die 
Köpfe. Da dröhnen dumpf Handgranaten: die Vordersten sind dem 
Franzosen an der Gurgel, die Überraschung ist gelungen! Als feind- 
liches Sperrfeuer anhebt, haben die 33er feine Zone bereits durch- 
laufen. 
Die 4./53 stößt im Glacis des rechten Schulterpunktes auf einen 
vom Feinde besetzten Graben. Kurzer heftiger Kampf! Handgranaten 
und Bajonett ringen die Besatzung nieder: drei französische Maschinen- 
gewehre, von der Bedienung auf die Brustwehr geworfen, werden, bevor 
sie zum Feuern kommen, von den Unteroffizieren S ch u g t und M a d e r 
unschädlich gemacht. Ein Trupp der 4. klettert durch Breschen der zer- 
schossenen äußeren Grabenwand in den Fortgraben. Plötzlich knattern 
Maschinengewehre, auch ein Geschütz speit Feuer: Die nördliche Graben- 
streiche ist lebendig geworden und fegt den Frontgraben leer. Etliche 
Angreifer winden sich getroffen im Schutt, die Mehrzahl sucht im Glacis 
in Granatlöchern Deckung. Auch am östlichen Schulterpunkt regt sich 
feindliche Besatzung: ein Maschinengewehr bestreicht von dort das 
Glacis. Vom Damloup-Rücken knattert ebenfalls M.G.Feuer herüber. 
Manchen Tapferen ereilt das tückische Geschoß. Sämtliche Zugführer 
sind binnen kurzem ausgefallen, der Komp.Führer, Lt. d. R. Ewert, 
wird ebenfalls verwundet. 
Links neben der 4. stürmt die 3. Kp. unter Lt. H a a s e s schnei- 
diger Führung rücksichtslos ihrem Ziel entgegen. Im Gewirr der Gra- 
nattrichter kommt sie auseinander. Ein Trupp unter V.F. Lüns- 
dorf turnt als erster durch den rechten Flankengraben aus den Ober- 
bau des Forts. Der größere Teil der Kompagnie trifft überhaupt nicht 
auf Feind. Man findet nur ein paar verwundete Franzosen, die von
	        
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