Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

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Die letzten Angriffe der Truppen des V. R,K, 
n a u, eine Sturmkompagnie gebildet, zu der noch Teile der Z./Pi. 3V 
unter Lt. d. R. Dethloff traten. 
Das „Blockhaus", wie die JWerk-Stellung in der ersten Zeit viel- 
fach genannt wurde, war ein unbekanntes, rätselvolles, unheimliches 
Etwas. Im April verlegte man auf Grund der Erkundungen das 
Hauptwerk in die Nähe des aus Dorf Vaux kommenden, in die Straße 
Dieppe—Souville mündenden Feldweges. Am dortigen Betonbau be- 
obachtete man Scharten und Stahlblenden: vor ihm war der Boden 
glacisartig verzogen; es hatte Verbindung mit der Fumin-Schlucht, von 
wo anrückende Verstärkungen beobachtet wurden. In Wirklichkeit war 
das erkundete „Blockhaus", wie sich erst bei seiner Eroberung zu An- 
fang Juni*) herausstellte, das Ostende einer großen ständigen, be- 
konterten Befestigungsanlage, und es ist nicht verwunderlich, daß alle 
Frontalangriffe dagegen scheiterten, da Führer und Truppe über deren 
Art und Stärke bis zuletzt im unklaren waren. 
In der Nacht vom 10./11.4. rückte die Sturmkompagnie in Stellung. 
Der zugeteilte Pionierzug verlor dabei durch französisches Minenfeuer 
bereits 16 Tote oder Verwundete. Als die Feuervorbereitung am 11. 
nachmittags einsetzte, wurde der Franzose noch aufmerksamer. Jeder 
sichtbaren Gestalt pfiffen die Geschosse um die Ohren. Feindliche Artillerie 
suchte mit Feuerüberfällen die Sturmstellung heim. Eifriger Gebrauch 
von Leuchtraketen in der Nacht zeigte, wie der Feind auf der Hut war. 
Trotzdem brachen am 12.4., 4"° morg., die Sturmabteilungen vor, rechts 
die des Lts. Engel, links die von Lt. Keller und V.F. Maurer 
geführte. 
„Wir stürmten aus dem Graben, kamen aber nur bis zum Drahthindernis, 
das fast unbeschädigt war. Wir versuchten den Draht durchzuschneiden. Deutlich 
konnte man die Franzosen in ihrem Graben erkennen. Das Feuer der feind- 
lichen Besatzung verursachte große Verluste und vereitelte die Weiterführung 
des Unternehmens. Mit der Signalpfeife gab ich Befehl zur Rückkehr." (V.F. 
Maurer, 6./60.) 
Auch Lt. Engel kam mit nur wenigen Leuten bis an den feind- 
lichen Drahtverhau. Die Sturmtrupps, deren Vertrauen auf den Erfolg 
von vornherein nicht allzu groß gewesen war, verloren: J.R. 60 19 Tote 
und Vermißte, 25Verwundete; die Pioniere von 55 Köpfen 13 Tote, 
22 Verwundete. 
Die Kämpfe des 11. und 12. April waren die letzten, die von den 
bisherigen Truppenverbänden des V. R.K. durchgefochten wurden. 
*) Bergt. S. 129 ff.
	        
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