Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

Alle Angriffsoersuche scheitern verlustreich. 
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Pionieren den rechten Kehlpunkt angreifen sollte, mußte erst an der 
rechten Flanke des Forts entlanglaufen, wurde aber genötigt, vorher 
gegen den Flankengraben einzudrehen. An der vor dem Verhau liegen- 
den niedrigen Erdanschüttung eröffneten die vordersten Schützen das 
Feuer gegen die auf dem Fortwall aufleuchtenden Schüsse der feind- 
lichen Besatzung. Einzelne Verwegene machten sich mit Scheren an die 
Drähte heran. Vergeblich! Die Beleuchtung war zu ungünstig. Jeder, 
der sich dem Hindernis näherte, wurde mit tödlicher Sicherheit ab- 
geschossen. 
Während des Feuergefechts wurde auch Lt. C o n t a g schwer ver- 
wundet. An seine Stelle trat Lt.d.R. Böhm, der den nochmaligen 
Befehl des Hptm. Morrs empfing, sich in den Besitz des Forts zu 
setzen. Mit einigen beherzten Leuten versuchte er erneut, die Drähte 
des Hindernisses zu zerschneiden. Einer nach dem anderen wurde durch 
M.G.Feuer niedergestreckt; Lt. Böhm erhielt selbst einen Streifschuß. 
Das am rechten Flügel des Angriffs vorgehende II./R. 37 hatte 
seine 5., 7., 8. Kp. in vorderer Linie nebeneinander eingesetzt und 
die 6. Kp. als Bataillons-Reserve zurückgehalten. Die Sturmkompag- 
nien litten schwer unter dem vom Steinbruch von Vaux, vom Fumin 
und vom Fort her ihnen auch in Rücken und Flanke schlagenden M.G.- 
Feuer. Sie zerflatterten: Teile suchten schon nach wenigen Schritten 
Schutz in Granatlöchern. Andere Gruppen erreichten das Drahthinder- 
nis des Forts; es zu überwinden, war auch ihnen nicht möglich. 
HI./R. 37, Hptm. Berka, mit M.G.K./R. 37 deckte mit Teilen die 
linke Flanke des R.J.R. 6 gegen den Damloup-Rücken. Die 12. Kp., 
Hptm. d. R. Röpke, nahm ein Stück des am Rande der Damloup- 
Schlucht entlangführenden französischen Grabens. Im übrigen hemmte 
das aus dem Fort und vom Laufee-Rücken herüberkommende Feuer 
auch hier jede Bewegung. 
Der Sturm der Abteilung Morr6 war somit auf der ganzen Linie 
gescheitert. Trotzdem wurden die Versuche, das Hindernis zu überwin- 
den, fortgesetzt. Melder holten neue Drahtscheren; denn diese Werkzeuge 
gingen stets mit ihren Trägern verloren. Wieder wagten furchtlose 
Leute den gefährlichen Gang in den Verhau, um den Kameraden eine 
Gasse durch die Drähte zu schneiden. Im Licht des Mondes wurde jeder 
auf der schneebedeckten Fläche sich bewegende Schatten bald vom Feinde 
entdeckt. Einige Gewehrschüsse, das Rattern eines Maschinengewehrs, 
und der Tapfere sank getroffen nieder. —
	        
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