Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

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Rittmeister v. Scheele fällt. 
zösische Artillerie Sperrfeuer, das sich auf die Ausgangsstellung und 
den rückwärtigen Berghang richtete und noch die letzten Reihen der 
Stürmenden faßte. 
In die Kompagnie Hartlaub schlägt Infanteriefeuer von vorn und 
auch aus der rechten Flanke vom Steinbruch von Vaux. Die Truppe 
gleitet auseinander. Ein lockerer Schützenschwarm kommt auf 100 bis 
150 m an das Hindernis heran. Dann ist's aus! Alles sucht Schutz in 
Granattrichtern. Tote und Verwundete decken die durchschrittene Strecke. 
„Wir bekamen fürchterliches Feuer. Hptm. Hartlaub wurde verwundet. 
Ich rief: „Sturmkompagnie hört auf mein Kommando! Vorwärts! Marsch!" — 
„Wollt ihr aus Euren Löchern heraus!" — Von Granattrichter zu Granat- 
trichter! — Die Kugeln zischen nicht schlecht! „Vorwärts!" — Schon sehe ich 
deutlich den Fortgraben sich als schwarze Fläche gegen die graue, steinige Um- 
gebung abheben. Die Geschosse umschwirren uns und schlagen auf den Boden, 
daß die Steine splittern. Da verspüre ich viermal hintereinander einen kräftigen 
Ruck, dann einen fünften am Kopf. Ich dachte, mein Ende naht. Blut floß. 
Fünfmal war ich verwundet, konnte aber noch zurückkommen nach unserem 
Graben." (Lt. d. R. Marschall, Zugführer bei 4./R. 6) 
Da von der Kompagnie Hartlaub sämtliche Führer ausgefallen 
waren, griff Rittm. v. Scheele ein. In der Hoffnung, den Sturm 
doch noch vorwärtsreißen zu können, führte er den Rest seiner 4./R. 6 
vor und starb den Heldentod. 
Die Sturmkompagnie des II./R. 6, unter Hptm. v. Witzleben, 
arbeitete sich im M.G.Feuer mühsam durch das Trichterfeld des Glacis. 
Nach 20 Minuten erreichte sie das unzerftörte Drahthindernis. Die 
Pioniere lagen tot oder verwundet im Verhau. Ein Trupp der 14. Kp. 
kriecht vor, um den Draht zu zerschneiden. Vom M.G.Feuer des Feindes 
durchsiebt, bleiben auch diese Wagemutigen zwischen den Eisenpfählen 
des Hindernisses hängen. 
Von der Sturmkompagnie des HL/R. 6 berichtet ihr Führer, Lt. 
Contag: 
„Die Haltung der Mannschaften verdient uneingeschränktes Lob. Trotz der 
vorausgegangenen Strapazen, trotz der feindlichen Gegenangriffe waren die 
Leute in sieghafter Stimmung. Mit dem Rufe: „Auf Wiedersehen im Fort!" 
traten wir zum Sturm an." 
Am rechten Kehlpunkt des Werkes drangen die vorauseilenden 
Pioniere des Pi.Regts. 18, unter Führung des V.F. Wischnowsky, 
4./PL 18, in das Hindernis und begannen, den Draht zu zerschneiden. 
Da besetzte der Franzose auch hier den Wall. Sein M.G.Feuer zwang 
die Pioniere nieder, tötete den Führer sowie einige seiner Leute und 
verwundete den Rest. Die Kompagnie des Ill./R. 6, die mit diesen
	        
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