Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

Der feindliche Ansturm überall abgewehrt. 
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die Stürmenden nieder. Die Maschinengewehre des Forts arbeiten, daß 
das Kühlwasser kocht und dichte Dampfwolken die M.G.Stände umlagern. 
Trotzdem kommt die Brandung näher und näher und schäumt schließlich 
an den Wällen der Feste empor. 
Die Besatzung, zum Nahkampf bereit, verhindert, daß ihr das Schicksal 
R a y n a l s blüht. Ein Zug der Kp. Umlauft unter V.F. R u r a ck 
mit einem M.G. besetzt den östlichen, der Pionierzug des Lt. d. R. 
M e n d h e i m den westlichen Teil des Kehlwalls. Mit Gewehr und Hand- 
granate werden die Franzosen, die das Kernwerk erstiegen hatten, ver- 
trieben oder erschlagen. Um die Zwischenraumstreichen entspinnen sich 
harte Kämpfe. Ihre Scharten waren völlig zerschossen, ihre Maschinen- 
gewehre feuern ohne Deckung. Mit Handgranaten bekämpft sie der Feind. 
In der östlichen Raumstreiche wird die Bedienung mitsamt dem M.G. außer 
Gefecht gesetzt. Lt. Schmidt, 1. M.G.K./192, springt herbei und baut 
ein neues M.G. auf. Der Gefr. Kunitz bedient es, bis ein Gewehrschuß 
ihn niederstreckt. Nur Handgranaten verhindern schließlich noch die Fran- 
zosen am Eindringen. Ganz ähnlich spielt sich der Kampf um die westliche 
Raumstreiche ab, wo Lt. d. R. Kirchhoff, M.G.K./158, und seine 
Mannschaft den Feind in Schach halten. 
Die den Kehlgraben durchschreitenden Franzosen beschoß die Besatzung 
der Kehlgrabenstreiche mit ihrer Revolverkanone und einem M.G. Was 
übrig blieb, erlag dem Einzelfeuer aus der Kehlkaserne. Dort drängten sich 
hinter Scharten und in den Eingängen die Mannschaften um die Plätze, 
von wo sie den Feind beschießen konnten. An der Abwehr hatte ferner der 
leichte Minenwerfer des Forts wesentlichen Anteil. Lt. d. R. I a e g e l 
feuerte seine Minen, bis der Gegner auf 50 m heran war. 
Gegen 12'° nachm. endete der erste Teil des blutigen Ringens. Der 
Feind wich zurück. Doch gab er das Spiel noch nicht auf. Um 1° nachm. 
stürmten frische Kräfte heran. Abermals empfing sie mörderisches Feuer. 
Wieder drangen sie ohne Rücksicht auf Verluste bis an den Fortgraben. 
Zwei Stunden tobte sin erbitterter Kampf, bis er gegen 3° nachm. mit 
regelloser Flucht der Franzosen endete. 
4S0 nachm. füllten sich die feindlichen Gräben trotzdem wieder. Aber 
alle Angriffsgelüste unterdrückte das deutsche Artillerie-Sperrfeuer. Jetzt 
erst hatte der Feind genug. Am Fort Baux hatte er auf Granit gebissen. 
Der Anblick des Angriffsfeldes allein genügte, den Feind von ferneren 
Vorstößen abzuschrecken. So weit das Auge reichte, war das Vorgelände 
Äer Feste über und über mit Leichen bedeckt, überall lagen in den Granat- 
trichtern und auf ihren Rändern bewegungslos blaue Gestalten. Der Blick
	        
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