Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

Gegenstoß der 5. und 6./53. 
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„Hptm. Stratemann, mein Batls.Kdr., drückte mir." berichtet Oblt. 
Vüllers 6./5S, „einen schriftlichen Befehl in die Hand: „Die Franzosen sind 
in den Abschnitt des Regiments eingedrungen. 5. und 6. Kp, treten zum Gegen- 
stoß an und werfen die Franzosen wieder hinaus." — Ich sah ihn an. Stumm 
gab er mir die Hand. Er schien zu bezweifeln, mich wiederzusehen. 
Wir kletterten aus dem Nordausgang des Forts heraus. Durch einen 
Laufgraben ging es zum Kloebe-Stollen, wo mich Lt. Pfeiffer mit feiner 
5. erwartete. Bleich und entschlossen begrüßte er mich: „Wir sollen die fünf 
französischen Divisionen angreifen! (Durch Diu,Befehl war am Tage vorher 
bekanntgegeben, daß fünf französische Divisionen angreifen würden.) Was 
machen wir nun?" — Ich sagte: „Wir gehen so lange vor, wie wir können, und 
geht es nicht weiter, graben wir uns ein." — Nachdem ich ihm diesen Kriegs- 
plan ins Ohr gebrüllt, zogen wir noch einige 100 m am Nordhang des Berges 
entlang und dann ging es mit Linksum nach Süden. 
Das Artilleriefeuer war von unerhörter Heftigkeit. Bald war ein großer 
Teil der Leute verwundet. Dauernd spritzte uns der Dreck einschlagender Gra- 
naten ins Gesicht. In dem dichten Nebel konnten wir keine 100 m weit sehen. 
Bald wußten wir weder, wo der Feind war, noch, wo wir uns selbst befanden. 
Nur die Richtung der feindlichen Geschosse gab uns ungefähr den Verlauf der 
Front an. Ich gab Befehl zum Eingraben." 
5. und 6./53 lagen an der erreichten Stelle den ganzen Tag im 
stärksten Artilleriefeuer, nur mäßig gedeckt in Granatlöchern und alten 
Grabenstücken. Patrouillen stellten fest, daß man sich zwischen dem oberen 
Ende der Fumin-Schlucht und dem Fort befand. Rechts waren eigene 
Truppen nicht zu finden. 
Gegen 50# nachm. steigerte sich das feindliche Feuer gegen das Fort 
noch mehr. 5"» näherten sich Franzosen von der „Hölle" und den Stein- 
brüchen an der Straße Vaux—Souville her dem Fort, wurden aber durck 
das Feuer der Maschinengewehre der Feste unter erheblichen Verlusten 
nach dem Nordrande des Berg-Waldes und der oberen Damloup-Schlucht 
zurückgetrieben. Beim Fort kehrte in den Abendstunden Ruhe ein; Zu¬ 
gänge und Hintergelände lagen jedoch die ganze Nacht unter Artillerie- 
feuer. 
3. Deutsche Gegenmaßnahmen. 
Über die Vorgänge auf der Cüte erhielten die oberen Kommando- 
stellen zunächst nur spärliche Nachrichten. Die Funkstation des Forts 
meldete 1'° nachm., daß Feind bei J.R. 53 eingedrungen sei, und 2ss, daß: 
er gegen die Damloup-Schlucht vorginge. Dann verstummte die Funk- 
Verbindung. 
1°° nachm. teilte die 33. R.D. mit, daß der Gegner ihre Stellungen! 
durchbrochen habe.
	        
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