Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

Vorstoß der 126er mit Unterstützung der Fortbesatzung. 163 
setzt war. Um den davor festliegenden Württembergern den Weg frei- 
zumachen, ließ der Fortkommandant, Major v. G ö r s ch e n, die im 
Fort stehenden fünf leichten Werfer der M.W.K. 30 unter Oblt. d. R. 
T h a l a ck e r das Feuer auf diesen Graben eröffnen. Jeder Schuß wird 
beobachtet, bis das Feuer aller Werfer richtig verteilt im Ziele liegt. 
„Schnellfeuer!" Wie die Mücken am Sommerabend umtanzen die Ein- 
schlage den Franzmann. Im Graben mehrere Treffer. Ein Hand- 
granatenlager explodiert. In hochgehenden Rauchsäulen wirbeln Erd- 
brocken und Teile menschlicher Leiber. Die Franzosen steigen aus dem 
Gräben, dem Verderben zu entfliehen. Die Maschinengewehre des Forts 
schießen zusammen, was über freies Feld zu entkommen sucht. Im Fort 
stehen die Mannschaften in Hemdsärmeln an den Waffen, um fixer 
arbeiten zu können. Schweiß läuft über das Gesicht; Kampfeslust blitzt 
aus den Augen. Der Franzmann ist in Not; wohin er sich wendet, jagt 
der Tod hinter ihm her. Weiße Tücher wehen. Mit hochgehobenen Armen 
laufen die Franzosen über; rund 30 mögen es sein. Mehr noch liegen 
tot und zerfetzt im Graben. 
Nunmehr begab sich Major B l e z i n g e r, II./126, sofort persön- 
lich zu seinen vordersten Kompagnien und ließ diese südwärts weiter 
vordrücken. 6. und 7./126 erreichten mittags die Höhe des Montagne- 
Rückens. Vergeblich suchten sie dort rechts und links nach den Nachbarn. 
III./126 lag weit zurück, von 143ern war nichts zu sehen. 
In den Nachmittagsstunden des 11.7. bestand die vordere Linie der 
50. I.D. aus mehreren getrennten Kampfgruppen: III./126 westlich des 
Kleinen Depots, II./126 am Altkirch-Graden, in der Mitte der Division 
I.R. 143 mit einer vorgeschobenen Gruppe in der Balir. h und dahinter 
zwei rückwärtige Staffeln, endlich am linken Flügel III./99 als ge- 
schlössen« Gruppe. 
Am meisten bedroht fühlte sich der Franzose natürlich durch das 
Festsetzen der Deutschen in der Batterie h. Gegen nachm. wurde zu¬ 
nächst ein schwächlicher Vorstoß dagegen aus der Tavannes-Schlucht 
durch M.G.- und Artillerie-Sperrfeuer leicht abgewiesen. Dann aber 
schoß sich feindliche Artillerie auf die Batterie selbst ein und hielt sie den 
ganzen Nachmittag unter schwerem Beschuß. Mühsam hielten sich wenige 
Posten außerhalb der Unterstände. 
„7S0 abds, draußen wilde Schießerei. Dumpfe Schläge von Handgranaten. 
Eine Stimme brüllt: „Der Franzmann kommtl" Im nächsten Augenblick bin ich 
oben. Auf 80 m Entfernung tauchen überall Franzosen auf. Die Besatzung 
rennt heraus und schießt. Eines unserer M.G. schießt. Grüner Doppelstern platzt; 
Sperrfeuer rauscht heran. Schlägt aber hinter die Franzosen. Unter dem einzigen
	        
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